Freeride Alpencross 2018 – Resümee und Reisebericht

Der Alpencross 2018 ist vorerst beendet. „Vorerst“ deshalb, weil das Ende vorzeitig und ungeplant war und es nie zum erfolgreichen Abschluss am Gardasee kam. Doch eins nach dem anderen…

Die Vorzeichen für unseren Freeride-Alpencross waren gut: Beste Wetteraussichten, gute Vorbereitung, leichtes Gepäck, geniales Bike, gute Laune und die Vorfreude auf coole Trails und die Dolomiten. Insgesamt 6 Tage lang erlebten wir tolle Bike-Abenteuer, aber auch viele Anstrengungen. Trotz unserer Planung, insgesamt 16 Bergbahnen zu nutzen waren die Tagesetappen meist einigermaßen anspruchsvoll. Nicht selten mussten wir das Bike tragen oder fanden uns in schwierigem Gelände wieder, was immer dann passiert, wenn man nicht auf ausgetretenen Wegen unterwegs sein möchte. Dank unserer flexiblen Reiseplanung konnten wir unterwegs die Etappen spontan anpassen, was ein großer Vorteil war. So war die geplante Etappe 2, die von der Distanz und Höhenmeter-Leistung auf dem Papier eigentlich unproblematisch erschien, zeitlich nicht machbar. Eine Seilbahnfahrt und ein zeitraubender Aufstieg sorgten dafür, dass wir länger brauchten als gedacht und dann die zweite und dritte Seilbahnfahrt nicht mehr leisten konnten. Das war jedoch kein Problem, da wir genug Puffer in der Zeitplanung hatten.

Ein Alpencross mit Seilbahn-Untersützung ist also nicht unbedingt leichter, da man durch den Zeit- und Höhenmetergewinn einfach mehr Aktivitäten (sprich: Trails) in den Tag packt. Seilbahnen transportieren einen auch immer in touristisch perfekt erschlossene Bergregionen. Wenn man also auf der Suche nach Einsamkeit und unberührter Natur ist, wird man möglicherweise eher enttäuscht werden. Auch ist es oftmals so, dass die besten Trails auf der Seite des Berges hinunterführen, wo die Seilbahn hochfährt. Da man ja die Alpen überqueren möchte und vorwärts kommen will, kann man diese Trails selten nutzen und muss sich andere Abfahrten suchen, die auf der Route nach Süden liegen. Das ist nicht unbedingt ein Problem, aber man sollte sich darauf einstellen, vorher Recherchearbeit zu betreiben und einige Trail-Experimente zu wagen.

Wir kamen in den Genuss einiger für Downhill-Biker angelegter Abfahrten, genauso wie etlicher Naturtrails, die nicht im klassischen Mountainbike-Guide stehen. Das war eine recht gute Mischung! Abgerundet wurden unsere Strapazen durch einige Wellness-Elemente, die Aufenthalte in Hotels und Kurorten so mit sich bringen. Der Kontrast zwischen Anstrengung und Genuss war an manchen Tagen ziemlich groß, was ich wirklich cool fand. All das funktioniert natürlich nur mit einem Reisepartner, der genauso unkompliziert und spaßorientiert ist, und da war Ralph genau der Richtige.

Leider kam es am sechsten Tag, also genau am Anfang der Dolomiten zu einem Missgeschick. Auf einem sehr einfachen Trailstück, das ich normalerweise blind mit dem Einkaufsrad fahren könnte, habe ich mich lang gemacht. Irgendwie hat es mir den Lenker verrissen und ich bin auf’s Knie gefallen, dummerweise auf den einzigen Stein weit und breit. Die Abfahrt habe ich noch einigermaßen hinbekommen, aber am nächsten Tag war es vorbei mit dem Biken und wir mussten abbrechen. Ich hatte mir noch überlegt, Knieschoner mitzunehmen und mich dagegen entschieden. Andererseits ist es fraglich, ob ich sie auf diesem Trail überhaupt angelegt hätte. Es bestätigt sich jedoch folgendes: Wenn man Protektoren verwenden möchte, dann sollten dies zumindest Knieprotektoren sein.

Somit hatten wir immerhin 6 Tage lang enorm viel Spaß und haben sogar mit der Überquerung des Alpenhauptkammes ein besonderes Highlight erlebt. Doch der Zugang in die Dolomiten blieb uns verwehrt, genauso wie das epische Finish am Gardasee. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, wir werden den zweiten Teil unseres Freeride-Alpencross auf jeden Fall nachholen.

Meinem Knie geht es jetzt, knapp drei Wochen später, wieder viel besser. Doch eine richtige Belastung ist noch nicht möglich. Dadurch musste leider auch meine geplante Alpenüberquerung zu Fuß storniert werden, was mich zusätzlich sehr frustriert. Auch darauf hatte ich mich schon sehr gefreut.

Aber es ist wie es ist, jetzt gilt es das Beste daraus zu machen und neue Pläne zu schmieden. Bis dahin könnt ihr in meinem Reisebericht über unsere Erlebnisse lesen und Fotos anschauen.

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