Bike & Hike zur Kasseler Hütte

Der zweite Schritt zur Genesung fand in den Zillertaler Alpen statt. Wieder mithilfe des E-Mountainbikes startete die Tour am Stillup-Stausee. Im Nachhinein betrachtet würde ich beim nächsten mal lieber schon in Mayrhofen losradeln, anstatt mit dem Auto die Mautstraße bis zum Stausee hochzufahren. Besonders am Morgen war die Straße wenig befahren und wäre recht schön zum Radfahren gewesen. Zwar hatte ich mit dem E-Auto kein schlechtes Abgas-Gewissen, aber dennoch war die Auffahrt unnötig gewesen.

Vom Stausee führte eine breite Forststraße durch den Stillupgrund bei mäßiger Steigung zu den Almhütten im hinteren Talbereich. Leider war man auch hier recht geschäftstüchtig und hat haufenweise Wanderer, Spaziergänger und Touristen mit stinkenden Diesel-Bussen bis zum Talschluss kutschiert, damit bloß kein Tropfen Schweiß unnötig vergossen werden muss. Dabei war es auch egal, dass der Dieselbus an der Alm eine Viertelstunde mit laufendem Motor herumgestanden ist und die Luft verpestet hat.

Im hinteren Bereich des Tales wurde der Weg etwas steiler und spätestens hier war ich froh über die motorisierte Unterstützung. Ich fühlte mich zwar um Einiges besser als bei der letzten Tour, aber ich war noch weit entfernt von meiner ursprünglichen Leistungsfähigkeit. Nach 10 km und 500 Hm Anstieg erreichte ich schließlich die Talstation der Materialseilbahn, welche die Kasseler Hütte versorgt. Nun ging es zu Fuß weiter.

War das Stilluptal schon landschaftlich sehr schön, konnte der Aufstieg den Eindruck noch verstärken. Ein schmaler steiler Pfad führte über Stufen und Felsen bergauf. Hierbei hatte ich eine herrliche Aussicht auf die Berggipfel, die den Talkessel einschlossen. Der bekannteste davon dürfte der Große Löffler mit seinen 3380 m Höhe sein. Wenn ich einmal wieder fit bin, werde ich vermutlich zurückkehren und einen Teil vom Berliner Höhenweg gehen.

Spürbar gleichmäßiger und zügiger als beim letzten Mal konnte ich den Aufstieg bewältigen und erreichte bald die Kasseler Hütte. Beim „Eurer Mannl“ legte ich eine verdiente Pause ein und freute mich, dass ich körperlich wieder einen Schritt nach vorne machen konnte. Immerhin 650 Hm Aufstieg hatte ich gemeistert, was zwar nicht viel ist, aber in meinem Zustand eine erfreuliche Verbesserung. Ich schätze, ich bin inzwischen wieder bei 60% meiner ursprünglichen Leistungsfähigkeit.

Auf dem Rückweg kamen schon etliche Touristen (ich sage bewusst weder „Wanderer“ noch „Bergsteiger“) entgegen. Ich fand unterwegs noch eine einsame Stelle am Gletscherbach, in dem ich das erste Gumpenbad seit Wochen wagen wollte. Nach einer Tour bei einer solch drückenden Hitze wie heute tat die Erfrischung besonders gut. Danach schnell abgetrocknet, umgezogen und den Rest der Strecke bergab gerollt. Dabei sollte man aufpassen, dass man nicht von einem der rücksichtslos bergauf rasenden Busse überrollt wird.

Unten im Tal war inzwischen Hochbetrieb, der die Kassen der Almen und Touri-Taxis klingeln ließ. Schnell hatte ich meine Sache verstaut und machte mich auf den Heimweg.

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Eine Antwort

  1. Christian sagt:

    Sehr coole, interessante Website! Eigentlich kenne ich dich als „ElektrischFahren“, hab mir alle Videos auf deinem Kanal angesehen und bin mittlerweile selbst in einem Model Y unterwegs (kürzlich erst völlig problemlos nach Schweden gefahren). Da ich am nächsten Sellaronda Bikeday mitfahren will, hab ich mal in YouTube gesucht und dann auf dein Video gestoßen. Deine Fahrt mit dem M3 nach Nizza bin ich sehr ähnlich nachgefahren und hab mich gefreut über die vielen Tipps in der Gegend. Werd mich nun hier mal umsehen und hoffe auf ähnlich gute Anregungen. Das MTB steht zwar bei mir seit längerem, da ich die Lust am Rennrad fahren so richtig entdeckt hab, aber die Eindrücke von den verschiedenen Orten reichen mir! Mach weiter so mit deinen Videos, mir haben sie sehr gut gefallen, nix geschönt sondern ehrlicher Input!

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