Bike & Hike Obersulzbachtal Hohe Tauern

Nach einer längeren Verletzungspause (Entzündung der Achilles-Sehne) sollte heute wieder eine mittelmäßig anspruchsvolle Bergtour anstehen, kombiniert mit einer Anfahrt per Mountainbike. Wieder sollte es in die Hohen Tauern gehen, ähnlich wie bei der Tour vor genau einem Jahr. Diesmal jedoch im benachbarten Obersulzbachtal. Ich war sehr gespannt, wie es meinen Achillessehnen ergehen würde, deshalb war der Wanderteil nicht allzu heftig gewählt.

Die Tour startete am Wanderparkplatz Hopffeldboden und führt 10 km immer entlang des Obersulzbach bergauf bis zur Talstation der Materialseilbahn. Es geht über eine zeitweise stark befahrene Schotterstraße ziemlich steil aufwärts. Viele so genannte Bergsteiger lassen nämlich sich und ihr Gepäck bequem nach oben kutschieren. Der Wanderer und Mountainbiker kommt dafür in den Genuss stinkender Dieselabgase. Aber wo Geld verdient werden kann, ist die Umwelt bekanntlich egal.

Die Rampen aufwärts brachten mich aufgrund der Steigung von bis zu 20% teilweise an meine Grenzen. Mir fehlte ein kleinerer Berggang. Viele fahren deshalb mit einem E-Bike hoch, um noch genug Zeit und Kraft für die anschließende Bergtour zu haben. Ansonsten ist das Tal typisch für die Hohen Tauern wunderschön und malerisch. Wenn man vom Pendelverkehr einmal absieht, ist der Ort absolut einen Besuch wert.

Von der Materialseilbahn, welche die Kürsingerhütte versorgt, ging es auf Schusters Rappen weiter. Ein schmaler Steig zieht sich bald in engen Serpentinen, dann über Fels mit vereinzelten Seilversicherungen bergauf. Hier hat man die ganze Zeit einen traumhaften Blick auf den eindrucksvollen Großvenediger, dessen Spitze in den Himmel ragt. Der Blick nach unten wird belohnt mit der Aussicht auf das wilde Gletschertal mit dem graugrünen Obersulzbachsee.

Vor rund 200 Jahren war das Tal fast bis hinunter zur Seilbahnstation (die es damals natürlich noch nicht gab) mit einem Gletscher gefüllt. Die Klimaveränderung hat seitdem den Gletscher fast komplett abschmelzen lassen. Lediglich im oberen Bereich des Großvenediger und der umliegenden Berge wie dem Gamsspitzl gibt es heute noch Gletscherreste.

600 Höhenmeter weiter oben, auf 2530 m, erreicht man die Kürsingerhütte. Hier versammeln sich vor allem die Bergsteiger, die dort übernachten, um den Großvenediger zu besteigen. Der Mikrowellen-Apfelstrudel ist übrigens nicht zu empfehlen. Die Lage der Hütte ist sehr gut gewählt, da man einen wirklich einmaligen Rundumblick auf die Berg- und Gletscherwelt der Hohen Tauern hat.

Der Aufstieg ist mir zugegebenermaßen etwas schwer gefallen, da ich mein ganzes Pulver auf dem Mountainbike verschossen hatte. Hier gilt es, den Trainingsrückstand aufzuholen und fitter zu werden.

Insgesamt ist dies eine lohnenswerte Bike & Hike Tour, und allzu gerne wäre ich noch weiter hoch Richtung Keeskogel gegangen. Doch da war heute weder Kraft noch Zeit übrig, um das durchzuziehen. Ein andern mal vielleicht.

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