Umbau des Enduro-Bikes auf eine 1×11 Schaltung

Nach 4 Jahren mit einer 2×9 Schaltung waren wieder einmal Wartungsarbeiten am Antrieb meines Lapierre Enduro-Bikes notwendig. Das Zesty 514 (Modell 2010), das ursprünglich mit einer 3×9-Schaltung ausgestattet war, ist in die Jahre gekommen und hatte schon diverse Upgrades erhalten (neue Bremsen und Federgabel, 2-fach-Antrieb mit Kettenführung, Stahlfederdämpfer). Es stellte sich also die Frage, was nun zu tun sei.

Die meisten Mountainbiker entscheiden sich bei einem älteren Bike oft für eine Neuanschaffung mit moderner Ausstattung. Dafür müsste man (wenn man günstig wegkommt) mit einer Ausgabe von etwa 3000 Euro rechnen. Ich mag dieses Bike aber sehr und habe es genau auf meine Bedürfnisse hin konfiguriert. Außerdem ist der Rahmen äußerst hochwertig und seine Geometrie ist immer noch modern und ideal für meine Einsatzzwecke geeignet. Durch die Upgrades der Federelemente hat das Bike außerdem eine ganz neue Qualität bekommen. Deshalb habe ich mich nicht für eine Neuanschaffung, sondern für eine Aufrüstung entschieden.

Über diese Umbauaktion gibt es ein YouTube-Video, das ich hier verlinkt habe.

Die Schaltung ist mittlerweile ziemlich betagt. Der vordere Schaltzug müsste erneuert werden. Das Schaltwerk ist nicht gedämpft, die Kette schwingt und klappert bei ruppigen Abfahrten also ziemlich. Die Kettenführung erfüllt ihren Zweck, allerdings erzeugt die Umlenkrolle ein deutliches Fahrgeräusch. Aufgrund der guten Erfahrungen mit meinem neuen Downhillbike, das ich mit einer 1×11-Schaltung ausgerüstet hatte, wollte ich einen solchen Umbau nun auch bei meinem Enduro-Bike durchführen.

Die Vorteile einer 1×11-Schaltung:

  • Man spart sich Gewicht, da ein Schaltgriff, der Umwerfer, 2 bis 3 Kettenblätter und ein Schaltzug wegfallen.
  • Die Schaltung ist weniger Wartungsintensiv.
  • Die Technik am Bike vereinfacht sich, was wiederrum die Fehleranfälligkeit reduziert.
  • Weniger Gerümpel am Cockpit, Rahmen und Antrieb – ein „aufgeräumteres“ Bike.
  • Einfachere Handhabung, da nur noch ein Schaltgriff.
  • Außerdem ist keine Kettenführung mehr nötig, da durch das gedämpfte Schaltwerk die Kette weniger schwingt und zusätzlich das Narrow-Wide-Kettenblatt das Herunterfallen der Kette verhindert. Das Schaltwerk bereitet dem Geklapper der Kette ebenfalls ein Ende.

Doch es gibt wie immer auch einen Nachteil, der nicht unerwähnt bleiben darf:

  • Weniger breites Gangspektrum, es fehlen 1 bis 3 Gänge im Vergleich zu einer 2-fach-Schaltung (z.B. 2×9 oder 2×10).

Um diesen Nachteil zu verdeutlichen, hier zum Vergleich die Übersetzungstabelle von 2×9 (vorher) und 1×11 (nachher). Fairerweise muss man anmerken, dass heute 2×9-Schaltungen nicht mehr verbaut werden, eher 2×10 oder 2×11. Dennoch taugt der Vergleich für mich, da die 2×9-Schaltung sowohl im kleinen, als auch im großen Gangbereich alle Übersetzungen bot, die ich gebraucht hatte. (Sehr hilfreich ist auch der Online Ritzelrechner.)

Man kann erkennen, dass bei der gewählten Kombination aus dem 30Z Kettenblatt und der 11-42 Kassette im oberen Bereich etwa eineinhalb Gänge fehlen und im unteren Bereich ein halber Gang. Den Verlust bei den großen Gängen kann ich verschmerzen, da ich nur sehr selten bergab bei hohem Tempo das Bedürfnis habe, zu beschleunigen. Der halbe Gang bei den Berggängen spielt keine spürbare Rolle. Durch die Auswahl des passenden Kettenblattes hat man die Möglichkeit, das Gangspektrum nach oben oder unten zu verschieben, je nach Anwendungszweck.

Durch die Verwendung einer 11-46 Zahnkranzkassette könnte man das Spektrum noch um einen Gang strecken, jedoch geht das minimal zulasten der Schaltperformance (da das Schaltwerk eine noch größere Spanne abdecken muss). Ich habe mich deshalb für die 11-42 Kassette entschieden und ein 30er Kettenblatt verwendet, um vor allem die Berggänge zu haben, die ich brauche.

Für mich ist dies eine sehr gute Lösung. Doch nicht jeder Mountainbiker wird mit einer 1×11-Schaltung zufrieden sein. Wenn man z.B. MTB-Rennen fährt würde man die fehlenden Gänge jedenfalls vermissen. Denn hier will man auch bergab beschleunigen können. Für solche Zwecke würde ich eine 2×10- oder 2×11-Schaltung empfehlen.

Ich habe mich für die Shimano XT M8000 Gruppe entschieden. Diese kostet (inkl. Schaltgriff, Schaltzug, Kurbel, Narrow-Wide-Kettenblatt, Kette, Zahnkranzkassette und gedämpften Schaltwerk) 350 Euro. Shimano nennt die Narrow-Wide-Technik, bei der die Zähne abwechselnd schmal und breit sind und dadurch die Kette sicherer auf dem Kettenblatt sitzt, „Dynamic Chain Engagement“. Neu ist auch die Kurbel, die nun einen 96 mm Lochkreis hat (anstatt der bisher üblichen 104 mm). Dadurch kann auch ein Kettenblatt mit nur 30 Zähnen problemlos an die Kurbel geschraubt werden.
Man könnte auch die kostengünstigere SLX M7000 Gruppe einbauen (230 Euro). Der Unterschied ist vernachlässigbar, mit der Ausnahme, dass die Gruppe knapp 10g schwerer ist. Nur beim Schaltgriff gibt es nennenswerte Abweichungen, denn im Gegensatz zu XT hat der SLX-Schaltgriff (SL-7000) kein Multi-Release (d.h. er kann nicht zwei Gänge auf einmal runterschalten), er kann maximal 3 statt 4 Gänge auf einmal hochschalten und ist geringfügig anders geformt.

Neuerdings gibt es übrigens auch Schaltungen mit 12-fach-Kassetten. Ich habe aber gehört, dass diese spürbar weniger knackig und scharf schalten, weil man hier technisch und mechanisch an Grenzen stößt. Man muss abwarten, wie sich diese Schaltung in der Praxis bewährt und ob sie weiter verbessert werden kann.

Der Umbau verlief problemlos. Nach der Demontage habe ich auch gleich noch das Pressfit-Innenlager ausgetauscht, da dies aufgrund des vielen Regens über die Jahre ziemlich hinüber war. Leider hat sich auch hier wieder mal gezeigt, dass der Händler, von dem das Bike usprünglich stammte, beim Aufbau nicht sauber gearbeitet hat. Die Lagerschalen waren nämlich nicht eingefettet und deshalb musste beim Ausschlagen des Lagers ziemlich viel Gewalt angewendet werden. Das Einpressen des neuen Lagers ging dafür umso einfacher. Das Original-Werkzeug von Shimano war dabei eine große Hilfe. Das kostet zwar 30 Euro, aber immer noch besser als einen Händler für die Montage zu bezahlen und zu riskieren, dass wieder gepfuscht wird.

(Anmerkung: Beim Einpressen des Innenlagers sollte man Millimeter für Millimeter vorgehen und immer wieder reinschauen, damit sich die Hülse innen nicht verkantet.)

Lange Zeit war ich der Überzeugung, dass es sich lohnt, einen Profi ans Bike zu lassen wenn man sich selbst nicht hundertprozentig auskennt. Ich muss leider sagen, dass ich bisher erschreckend viel Pfusch durch „professionelle“ Fahrradmechaniker erlebt habe, der sich erst nach ein bis zwei Jahren am Bike auswirkt. Das hat mich letztendlich dazu getrieben, ein paar Euro für Spezialwerkzeug auszugeben, zu lernen wie es geht und alles selbst zu machen. Fahrradbasteleien sind kein Hexenwerk und selbst wenn man mal Fehler macht und etwas Lehrgeld bezahlt, ist es immer noch besser, noch viel mehr Geld einem Mechaniker zu geben und mit der Unsicherheit zu leben, dass irgendetwas lange vor Ablauf der Lebenszeit kaputt geht weil der Schrauber unqualifiziert oder unkonzentriert war.

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31 Antworten

  1. Jens sagt:

    Hi Andy,
    wenn der Kommentar hier nicht hingehört; ich glaube, Du musst ihn ja sowieso erst freigeben, dann entschuldige ihn bitte: Ich finde das total super, dass Du das alles selber kannst und machst und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Du mit Deinem letzten Absatz nicht so ganz unrecht hast. Ich selbst bin handwerklich leider absolut unbegabt und möchte Dich fragen, welche Hilfe hast Du in Anspruch genommen bzw. wie hast Du angefangen? Hast Du bspw. Literaturvorschläge oder hast Du Dir Videos angeschaut? Das würde mich mal interessieren. Danke und Grüße.

    • Gletschersau sagt:

      Hallo Jens, ich habe es mir über die Jahre selbst beigebracht. Man findet eigentlich zu jedem Thema eine Anleitung im Internet oder auf YouTube. Mein Video soll zeigen, dass so ein Umbau gar nicht so schwierig ist. Man braucht jedoch das richtige Werkzeug, das man sich einmal zulegen muss.
      (P.S.: Die Kommentare müssen von mir freigegeben werden, um Spam zu verhindern.)

      • Jens sagt:

        Vielen Dank für Deine Rückmeldung. Bzgl. dem Freigeben: Richtig so.
        Das war auch nur so gemeint, dass Du meinen Beitrag einfach hättest löschen können, wenn Du gemeint hättest, er gehört da nicht hin. Danke und mach weiter so…

  2. Martin sagt:

    Hey Andi, witzig, ich hab den Umbau genau andersrum gemacht, von einfach auf zweifach (wobei ich hinten die 11er Kassette gelassen habe, die stört mich nicht). Mit 1 x 11 hatte ich definitiv nicht die nötige Bandbreite für ein Allround-Bike. Entweder man schiebt bergauf schon viel früher als sonst, oder man kann auf der Geraden oder bei leichtem Gefälle nur ein lächerliches Tempo erreichen. Oder von beidem ein bisschen. Wenn man am Ende des Tages zügig heim möchte, ist das nervig (denk mal an unsere Tour 2016 http://www.gletschersau.de/2016-03-21_risssattel_schnee/ – da haben wir am Walchensee entlang gut ins Pedal gedrückt, um die Tour endlich zu beenden). Bin gespannt, wie’s dir gehen wird. Vielleicht landest du ja irgendwann beim Singlespeeder :-) der is dann nochmal wartungsärmer.
    Viele Grüße
    Martin

    • Gletschersau sagt:

      Hi Martin, es wäre interessant zu wissen, was für eine Kassette du hinten verbaut hast. Inzwischen gibt es Kassetten mit 11-46 Zähnen. Da kann ich mir kaum vorstellen, dass auf der Geraden ein Gang fehlen würde. Man sieht in diversen Diskussionen zu dem Thema, wie auch hier in den Kommentaren, dass die Meinungen stark auseinandergehen. Ich bin schon gespannt auf die erste große Tour, die ich mit dem Bike machen werde! Ich werde jedenfalls hier genau erläutern, ob meine Erwartungen erfüllt werden, oder ob sich 1×11 bei einem Touren-MTB doch nicht bewährt.

    • Ralph sagt:

      Hi Martin,

      vielleicht wäre für dich die Bandbreite der SRAM-Schaltungen ideal. Da gibt es sowohl 1×11 als auch 1×12 (Eagle) mit 10er Ritzel, so dass einem gegenüber 2 x 10 eigentlich kein Gang mehr fehlt. Der Umbau ist zwar noch einen Schritt komplizierter, da man einen passenden Freilauf benötigt, das Ergebnis ist es aber mehr als wert.
      Ich persönlich verzichte im Zweifel gerne auf den größten Gang, weil ich keinen Sinn darin sehe Asphaltstraßen oder Forstwege mit Höchstgeschwindigkeit runter zu heizen und dabei noch pedalieren zu müssen.
      An meinen Bikes wird es jedenfalls nie wieder einen Umwerfer geben, egal ob am Stadtrad, am Tourenradl oder am Downhiller. Alleine die Nutzung der genialen Narrow-Wide-Kettenblätter und einer vernünftigen Kettenführung mit Röllchen verbieten bei mir schon den Rückbau.

      Viele Grüße,
      Ralph

  3. Alex sagt:

    Hi Andy,
    bin absolut fasziniert von deiner Seite und freue mich das es so Leute gibt wie dich, die gerne ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit anderen teilen, vielen Dank dafür.
    Aber nun zum Umbau aus 1x11fach….du wirst es lieben.
    Ich habe mir auch dieses Jahr ein neues Fully genau auch mit dieser Schaltung erworben und kann dir sagen, das mir nichts fehlt. DIe von dir angesprochenen 1-3 Gänge wirst du nicht mehr wahrnehmen, denn der Komfort der Schaltung überwiegt.
    Ich hatte erst 30 und 11-46 montiert aber das war recht dünn und habe jetzt 32 und 11-42 montiert das ist einfach perfekt für hier in unseren Saarländischen Auf und Ab gefilden. Für die Transalp im nächsten Jahr weiss ich noch nicht genau was ich machen werde aber da denke ich werde ich lieber nen bissel dünner fahren denn runter geht es ja von alleine……also nochmal Vielen Dank…mach weiter so, LG Alex

    • Gletschersau sagt:

      Hallo Alex, ich kenne die 1×11-Schaltung schon von meinem Downhill-Bike. Wie zuverlässig und einfach die Schaltung dort funktioniert, hatte mich überzeugt. Bin schon sehr gespannt, wie ich mit der Übersetzung beim Tourenbike zurechtkommen werde…

  4. Tobi sagt:

    Nagut, selbst wenn man die zwei großen Gänge nicht braucht – was ich bezweifle – hast du mit 11 Gängen einen recht großen Gangabstand, ergonomisches Fahren kannste damit vergessen. In meinen Augen ist 1 x 11 eine typische sinnlose Entwicklung mit der die Bike Industrie wieder einen künstlichen Hype erzeugt und Kunden an der Nase rumführt

  5. David sagt:

    Hallo Andy,
    mir sind 2 Dinge beim Umbau aufgefallen:
    1. benutzt Du keinen Drehmomentschlüssel? Kann ich nur empfehlen! Z.B. die Kassette muss schon ordentlich zugeknallt werden (40Nm), aber wenn nicht, kann sie sich auf dem schönsten Alpencross lockern – gleiches gilt für Kurbelschrauben (blöd, wenn sich wie beim Kumpel auf dem Sponsre Joch die Kurbel löst und festfrisst… Sind >2500 hm bergab
    2. Ich glaube, Du hast die Kette Falschrum drauf. Die Beschriftung muss nach außen zeigen – Kette ist laufrichtungsgebunden.
    Gruß, David

    • Gletschersau sagt:

      Ich habe einen Drehmomentschlüssel, benutze ihn aber selten. Bin mit Handgefühl immer recht gut gefahren. :)
      Gut beobachtet! Die Kette war tatsächlich falsch herum drauf. Ist mir einen Tag später auch aufgefallen und ich musste sie neu nieten.

  6. Ekkehard sagt:

    Hallo,
    Ihr Youtube-Video über den Umbau Ihres MTB von 3×9-Schaltung auf 1×11 habe ich mit großem Lerneffekt angeschaut (und auch gleich etliche Ihrer tollen Alpen-Cross-Filme genossen !).
    Fahre hier in Schleswig-Holstein (mit seinen „alpinen“ Erhebungen bis max. 150m ü.NN) seit knapp 10 J. ein Stevens-X8-Cross-Rad, ausgerüstet mit einer Shimano-Deore-XT 3×9-Schaltung und werde gerne Ihrer Anleitung für den Umbau folgen.
    Mit der Situation bei den Fachhändlern haben wir hier vor Ort leider ähnliche Erfahrungen gemacht:
    der ‚Platzhirsch‘ in Schleswig ist damit ausgebucht, den Senioren-Ansturm auf E-Bikes zu bewältigen;
    in der „Werkstatt“ nur angelernte Hilfskräfte, die mit etwas anspruichsvolleren Umbauten völlig überfordert sind.
    Beste Grüsse & vielen Dank nochmals für die Starthilfen !

  7. Ulrich sagt:

    Hallo Andreas,

    nachdem ich nach Ansicht deines Umbauvideos eine lange Nase bekommen hatte, habe ich Anfang des Jahres den Umbau gewagt und mein Endurobike von 3×10 auf 1×11 von Shimano umgerüstet (das war für mich günstiger als SRAM, da ich nicht den Freilauf und das Tretlager umrüsten musste). Ich fahre jetzt vorne 32 und hinten 11-46, das passt für mich alten Sack und den Pfälzer Wald perfekt. Nach 4 Monaten Erfahrung mit dem neuen Antrieb kann ich sagen, dass ich mehr als zufrieden bin und nichts vermisse. Der Umbau hat sich für mich absolut gelohnt und ich habe auch noch eine Menge dazugelernt. Danke für das tolle Video und deine PM vom 27.07.18, die den Ausschlag gab. Das nächste Projekt wird wohl der Bremsenumbau, da ich mit meinen Formula Rx Stoppern ähnlich unzufrieden bin wie du.

    Herzliche Grüße aus dem Pfälzerwald und weiterhin unfallfreie Fahrt und eine gute Zeit.
    Ulrich

  8. Albert sagt:

    Hallo,
    Geiles Video, :-) ich hätte dazu eine Frage?
    Kann man das bei jedem Fully so machen? Ich habe ein Scott Spark 960 mit einer 3×9 Schaltung und ich muss die mal Wechsel und würde ger auf 1×11 oder 12 Wechsel–>ist das Überhaupt möglich?
    Wünsche dir noch einen schönen Abend.

    LG Albert

    • Gletschersau sagt:

      Hallo Albert, das sollte kein Problem sein. Das einzige Hindernis wäre meines Wissens, wenn die Zahnkranzkassette weniger als 9 Ritzel hätte. Dann nämlich wäre höchstwahrscheinlich der Freilaufkörper bzw. die Hinterradachse zu kurz und eine größere Kassette würde nicht draufpassen. Die 9-fach- bis 11-fach-Kassetten sind jedoch gleich breit. Dort sitzen nur je nach Anzahl der Gänge die Ritzel enger zusammen.

  9. Claudio sagt:

    Hallo Gletschersau,

    auch ich habe voller Interesse Dein super Video zur Umrüstung auf 1 x 11 gesehen.

    Was ich dazu noch gerne fragen wollte ist, ob Du für den Umbau Dein Schaltauge wechseln musstest? Das sieht im Video nagelneu aus.

    Auch ich baue gerade von 3 x 10 auf 1×11 um und habe das Gefühl, dass das neue 11 – Fach XT Schaltwerk mit dem alten Schaltauge einen viel zu Großen Abstand zur Kassette hat, sodass ich nicht auf die oberen beiden Ritzel schalten kann.

    Beste Grüße und danke für Deine Bemühungen!

    • Gletschersau sagt:

      Hallo Claudio, das Schaltauge muss nicht gewechselt werden. Wenn das Schaltwerk zu nah am großen Ritzel sitzt, musst du es entsprechend justieren. Am Schaltwerk ist eine der drei Stellschrauben die so genannte B-Schraube, mit der man die Umschlingung (den Abstand zwischen der Leitrolle und dem größten Ritzel) einstellen kann. Zwischen Leitrolle und Ritzel sollte etwa 5 mm Platz sein.

  10. Claudio sagt:

    Hey, ich danke Dir vielmals für die hilfreichen Tips. Mittlerweile ist alles am Rad und ich bin absolut bereistert von 1×11. Vielen Dank für die Inspiration und den tollen Blog.

    Beste Grüße !!

  11. Paul sagt:

    Hallo
    Ich hätte eine Frage ich fahre gerade 2 mal 11 kann ich einfach den Umwerfer und die Kassette so lassen und nur das Kettenblatt
    Wechseln?
    LG Paul

    • Gletschersau sagt:

      Hallo Paul, die Kassette und das Schaltwerk kannst du auf jeden Fall weiter verwenden. Es ist empfehlenswert, eine 1-fach Kurbel mit einem passenden Kettenblatt zu verwenden. Der vordere Umwerfer kann weg.

  12. Anonymous sagt:

    Hallöchen, hast du Probleme mit der Kettenlinie. Bei mir springt die Kette immer runter, wenn ich auf das größte Ritzel schalte. Gruß Karsten

    • Gletschersau sagt:

      Schau mal nach, ob das Kettenblatt in der horizontalen Linie ungefähr mittig zur Zahnkranzkassette montiert ist. Du kannst mit Spacern am Innenlager die Lage des Kettenblattes um einige Millimeter verändern. Evtl. wurden die Spacer nicht korrekt eingebaut.

      • Anonymous sagt:

        Ich müsste eher Spacer zwischen Kettenblatt und Spider bringen um die Kettenlinie zum größten Ritzel zu entschärfen. Kassette Deore 11- 50 Kurbel SLX 1 fach. Nabe hinten 135 mm Standart. Denke 2 mm Spacer würden schon helfen. Bräuchte dann aber längere Schrauben, die org. sind 11mm bleibt dann nicht mehr viel übrig zum festschrauben. Gruß Karsten

        • Gletschersau sagt:

          Der Spacer (2,5 mm) kommt definitiv zwischen die Lagerschale des Innenlagers und den Rahmen. Normalerweise sind da ohnehin 1-2 Spacer drin, vielleicht fehlen die bei dir.
          Das Teil heißt offiziel „Distanzring für Hollowtech II Innenlager“, google mal danach.

  13. Anonymous sagt:

    Hallo, wenn ich das Lager nach außen spacer würde dies das Problem verstärken. Ich müsste das Kettenblatt weiter zum Rahmen hin bekommen. Dadurch würde die Kettenlinie beim benutzen des 51ziger besser werden.

  14. Bud sagt:

    Ich habe ein uraltes 26″ MTB, welches ich vor einiger Zeit von 3×8 auf 3×9 umgerüstet habe. Aber leider habe ich vorne öfters mal einen Kettenklemmer, oder die Kette verheddert sich. Trotz vielem Einstellen. Und die Kette scheppert ständig an der Kettenstrebe, leider ist der Neoprenschutz ziemlich häßlich und sammelt Dreck, weshalb ich ihn immer weg lasse.
    Nach Deinem Video zum 1×11 Umbau wäre dies bei mir auf jeden Fall sinnvoll.
    ABER: kann man auf einem 26er MTB mit gutem Gewissen eine 11-42 oder gar 11-46 Kassette nutzen? Die Kette läuft ja extrem schräg und die Strebe ist bei 26 ja einiges kürzer als bei 27.5 oder 29. Oder irre ich mich da?

    • Gletschersau sagt:

      Ja, das ist gar kein Problem. Den Umbau habe ich auch mit einem 26″ Bike gemacht, fährt sich super. In der Extremstellung (auf dem 11- oder 42-Ritzel merkt man natürlich schon etwas die Reibung der Kette, aber das ist bei 1×11 oder 1×12 Schaltungen normal und es funktioniert einwandfrei. Die Kettenstrebe beim 29″-Bike ist nur unwesentlich kürzer (vielleicht 2 cm). Ich glaube nicht, dass das einen großen Unterschied machen würde.

  15. Christian sagt:

    Hallo Andy,
    Vielen Dank für dein ausführlichen Bericht, der mich ermutigt hat einen ähnlichen Umbau an meinem Lapierre Zesty gleiches Baujahr vorzunehmen.
    Allerdings würde ich gerne auf eine SRAM Gruppe wechseln, aus persönlicher Präferenz.
    Habe mir hierzu die NX Gruppe 1×12 ausgesucht (da diese auch mit einem „alten“ Freilauf funktionieren soll).
    Meine Frage an dich: kannst du mir vielleicht sagen was für ein Tretlager standardmäßig verbaut ist und ob ich hier ggf ein neues verbauen muss? Bin online leider noch nicht fündig geworden und kenne mich selbst nicht so gut aus..
    Liebe Grüße und vielen Dank
    Christian

  16. Buddy sagt:

    Hallo Andy,
    als interessierter Leser Deiner Blogs und Zuschauer Deiner Videos hatte ich letztes Jahr auch den Entschluss gefasst, mal 1×11 zu probieren und habe mir ein 29er mit Deore 5100 1×11 gekauft und liefern lassen. Nach ca. 3000km bin ich da leider etwas ernüchtert.

    1.) Also die Kettenführung ist ja schon mehr als abenteuerlich, aber interessanterweise hält die Kette tatsächlich auf den Zähnen. Soweit so gut. Leider hat sich nun nach nur 6 Monaten der Freilauf verabschiedet, da die 1×11 Kassette zuviel Spiel hat. Die Nuten des Freilaufs sind an der kraftgebenden Seite völlig abrasiert und auch die Kassette hat in radialer Richtung mehr als 1mm Spiel auf jeder Seite. Total abgenutzt. Man muss sie jetzt bombenfest zudrehen, damit sie nicht auf der mittlerweile neuen, eingebauten Hinterradnabe fest sitzt und kein Spiel hat. Die Kassette hat in der Freilauf Aufnahem viel zu weichen Stahl, der sich schnell abschmirgelt.

    2.) Ferner hat durch den abartigen Schräglauf der Kette die Kassette am großen und am kleinen Ritzel massiv gelitten. Nicht wegen Haifischzähnchen, sondern seitlich. Das 51er Ritzel ist seitlich total verrostet und ich musste mir das näher anschauen. Dadurch, daß die Kette so großen Schräglauf hat, verkanten sich die Kettenglieder seitlich und schrubben seitlich am Ritzelzahn. Nach ein paar Monaten ist die silbrige Nickelbeschichtung weg und der nackte Stahl darunter fängt an zu rosten. So etwas hatte ich in 20 Jahren noch nicht gesehen.
    Ferner hat sich die Schaltgenauigkeit der Deore nach 6 Monaten intensiven Fahrens verabschiedet. Obwohl der Schaltzug komplett durchgehend ist, kann ich nicht mehr sauber schalten und auch ein neuer Schaltzug brachte nichts. Es hängt wohl mit der Ansteuerung hinten zusammen, wo die Zugkräfte auf die Jagwire Hüllen zu groß sind.

    3.) Leider kann man bei der Deore 5100 irgendwie nicht den Clutch abstellen. In der flachen Ebene habe ich leichtes Schalten ohne Clutch viel lieber, als das kräftige Drücken mit Clutch.
    Zu guter letzt musste ich feststellen, daß mein Canyon mit XT 2×10 (und abschaltbarem Clutch) wesentlich leichter fährt. Ich hatte auf beiden Rädern die gleichen Reifen mit gleichem Luftdruck drauf und bei der 1×11 sind nur die mittleren Ritzel gleich leicht wie der 2×10. Sobald man schneller fährt und kleinere Ritzel schaltet, merkt und hört man sofort den Tretwiderstand der ultraschrägen Kette. Beim größten Ritzel hinten ist es genau so.

    Nun bin ich ratlos, da ich eigentlich mein Canyon verkaufen wollte, aber so wie es aussieht ist eine XT 2×10 absolut konkurrenzfähig und sogar leichter als die Deore 1×11. Werde das Canyon dann wohl doch behalten und gelegentlich vor der Steigung mal den Umwerfer betätigen.
    Würde mich interessieren, welche Langzeiterfahrungen Du gemacht hast. Meiner Meinung nach ist die 1×11 recht kosten- und wartungsintensiv. Nur die Hersteller sparen da, weil sie weniger Lagerhaltung und weniger Einbauzeit benötigen. Will gar nicht wissen, wie das bei 1×12 ist… :D))

    Wann gibt es Videos zu Deiner edlen Carbon Feile? ;)
    Liebe Grüße

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