120 km Mammutrunde München

Treffpunkt war morgens 8:00 Uhr in der Nähe vom Friedensengel. Uns stand eine riesige Trailtour rund um München bevor. Das Wetter war herbstlich aber meist sonnig und zeitweise etwas bewölkt, ziemlich ideal für so eine Unternehmung. Als Brotzeit hatte ich mir neue selbstgemachte Müsliriegel eingepackt, sowie ein paar frisch geerntete Tomaten und Chilischoten aus dem Garten. Kleidungstechnisch hatte ich wegen der starken Temperaturunterschiede ziemlich alles dabei: Kurzarmshirt, Langarmshirt, Softshelljacke, Bikeshorts, Beinlinge und ein Halstuch.

Zunächst ging es entlang der Isar nach Norden bis zum Poschinger Weiher. Dort haben wir den Poschinger Mugl erklommen und eine kurze Frühstückspause eingelegt. Wir verweilten jedoch nicht lange und sind weiter zum Windrad auf dem Fröttmaninger Müllberg. Eine kleine Singletrail-Abfahrt brachte uns direkt zur Weißwurscht-Arena, dann über den S-Bahnhof direkt in die Fröttmaninger Heide. Besonders das Heidegebiet im Münchner Norden ist sehr schön, mit seinem weiten Horizont und der relativ unberührten Natur. Dieses geht direkt über in die Panzerwiese und das Hartelholz, ebenfalls ein riesiges und sehenswertes Stück Natur nördlich vom Stadteil Hasenbergl.

Nach einem Trail durch das Hartelholz sind wir nach Süden geschwenkt, vorbei an Feldmoching bis zum Lerchenauer See. Unter absoluter Straßenvermeidung führte uns die clever ausgearbeitete Route über eine alte Bahnbrücke zum ehemaligen S-Bahnhof Olympiastadion, den sich die Natur längst zurückerobert hat.

Wir durchquerten das Olympiagelände und sind zweimal auf den Olympiaberg gefahren, um ein paar lustige Abfahrten mitzunehmen. Dann radleten wir entlang des Nymphenburg-Kanals direkt nach Westen bis zur Würm. Die Route führte uns weiter nach Süden durch den Pasinger Stadtpark, Gräfelfing und vorbei an der Holzwiesen bis Stockdorf. Bei einer Pause habe ich meine Tomaten mit einer Chilischote verspeist. Letztere war viel schärfer als erwartet, was einen völlig unkontrollierten Schluckauf auslöste. Dieser irritierte vorbeilaufende Spaziergänger und einen Hund in der Nachbarschaft ziemlich, aber dagegen gibt’s nunmal kein Heilmittel, das muss man aussitzen. Nachdem sich meine Sinnesorgane wieder beruhigt hatten, sind wir der S-Bahn-Linie viele Kilometer nach Süden gefolgt bis Mühltal und Leutstetten. Im Biergarten stand die nächste kurze Rast an, bevor es durch’s Untere Moos das letzte Stück bis zum Ufer des Starnberger Sees ging.

Es war bereits Nachmittag und wir mussten nun einen Zahn zulegen, um noch vor Einbruch der Dunkelheit zurück nach München zu kommen. Wir riefen unsere letzten Reserven ab und haben die Strecke über Neufahrn nach Hohenschäftlarn sehr zügig hinter uns gebracht. Eine kleine Freeride-Abfahrt spuckte uns auf dem Isar-Radweg unterhalb der Birg wieder aus. Diesem sind wir im hohen Tempo über Grünwald bis zur Großhesseloher Brücke gefolgt.

Dort trennten sich unsere Wege schließlich wieder. Wir beide hatten aber noch einen ordentlichen Heimweg vor uns. Gegen 18:30 bin ich schließlich erschöpft zuhause angekommen. Insgesamt hatte ich knapp 120 km größtenteils auf Trails zurückgelegt, die zwar nicht anspruchsvoll waren, aber trotzdem viele kleine Anstiege enthielten und eine Menge Spaß gemacht haben. Insgesamt 1200 Höhenmeter hatten wir erklommen, was auch recht ordentlich ist. Ich war ziemlich ausgelaugt, aber die Tour war sehr vielseitig gewesen und hat an vielen sehenswerten Orten Münchens vorbeigeführt.

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert