Über mich

about_gletschersau_200

I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:

Two roads diverged in a wood, and I –
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost)

The road less traveled
is less traveled for a reason.
(Gletschersau)

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„A bissl spinnen tust ja schon!“ Solche und ähnliche Kommentare höre ich hin und wieder, wenn Leute in meinem Bekanntenkreis von meinen Alpencross-Aktionen erfahren. Das liegt nicht alleine daran, dass ich ein bissl spinne. Sondern auch daran, dass viele Vertreter meiner Generation nicht auf die Idee kommen würden, so etwas zu versuchen. Es war mir schon immer wichtig, meine Steaks mit etwas Chili und meine Urlaube mit etwas Abenteuer zu würzen. Außerdem malträtiere ich grobstollige Bergräder schon seit Beginn der 1990er Jahre. Es ist klar, dass ich früher oder später über den Begriff „Alpenüberquerung“ gestolpert bin.

Bevor ich mit dem Transalp-Virus infiziert wurde, war ich bereits ein erfahrener Bikepacker. Alles begann, als ich während meiner Studentenzeit mit meinem besten Freund eine 5-wöchige Radtour durch Griechenland unternahm. Abseits der Hauptstraßen, über die Berge und am Meer entlang. Ausgerüstet waren wir damals mit 3-Gang-Rädern, Packtaschen, einem Zelt und ziemlich wenig Kleidung. Im darauf folgenden Jahr erstand ich mein erstes Mountainbike. Derart gut ausgestattet folgten über die nächsten Jahre noch etliche Touren durch die brütende Hitze Griechenlands. Natur, Anstrengungen, Sonne, Meer, Tavernen und die freundlichen Griechen haben Eindrücke hinterlassen, die ich wohl nie vergessen werde.

about_greece

Griechenland 1991

Neben dem Fahrradfahren bin ich sportlich seit meiner Kindheit im Judo aktiv. Dieser dynamische Kampfsport ist eine ideale Ergänzung zum Mountainbiken. Nicht nur, weil die gesamte Muskulatur sehr gut trainiert wird. Auch Schnellkraft und Gleichgewichtssinn helfen beim „Stolperbiken“ in schwierigem Gelände enorm. Und wenn ich mal über den Lenker absteige, verringert eine gut trainierte Falltechnik das Verletzungsrisiko sehr. Umgekehrt ist mir die durch das Fahrradfahren antrainierte Ausdauer natürlich im Judo ebenfalls nützlich. Ein Meilenstein war die Absolvierung des 1. Dan (schwarzer Gürtel) im Jahr 2015; eine anspruchsvolle Aufgabe, auf die ich mich 1 Jahr lang vorbereitet und die ich schon viele Jahre vor mir hergeschoben hatte.

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Judo

Ich hatte schon immer einen besonderen Bezug zur Natur. Die Weite, Mächtigkeit, Wildheit und Ruhe der Natur gibt mir Energie und Kraft und macht mir immer wieder klar, wie wichtig es ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Am wohlsten fühle ich mich weit weg von Tourismus und Menschenansammlungen, von der Hektik der Großstadt mit ihrem Verkehr, dem Lärm und dem Konsum. Unser typischer Alltag lenkt einfach viel zu sehr von den wesentlichen Dingen des Menschseins ab. Deshalb erlebe ich auch gerne zu Fuß und auf möglichst minimalistische Weise Abenteuer in der Natur, vorzugsweise im Bergland.

Zu Fuß unterwegs in den Alpen

Zu Fuß unterwegs in den Alpen

Während ich schon seit meiner Kindheit regelmäßig in den Alpen beim Wandern und Klettern bin, begann ich mich für das Biken in der Alpenregion erst zu interessieren, als ich nach München zog. Seitdem gehört ein vernünftiges Mountainbike zu meiner Grundausstattung. Sobald Wetter, private Pläne und berufliche Verpflichtungen es erlauben, bin ich in der Isar-Region und im Voralpenland mit meinem Pedalgefährt unterwegs. Das klappt leider weniger oft, als ich mir das wünschen würde.

Isartrails

Isartrails

Leider sind in meinem Freundeskreis die Mountainbiker, die sich auch gerne mal quälen wollen, dünn gesät. So kam es dann auch, dass ich 2010 meine erste komplett selbst gelpante Einzelgänger-Alpenüberquerung unternahm. Es fand sich einfach niemand, der diese Schinderei auf sich nehmen und gleichzeitig noch im Biwak übernachten wollte. Entsprechend viel Zeit konnte ich während der Tour für das Fotografieren und Filmen verschwenden, und so entstand meine erste Alpencross-Videodokumentation. Meine Erlebnisse haben mich so nachhaltig beeindruckt, dass ich seitdem versuche, jedes Jahr auf einer neuen anspruchsvollen Route vom Voralpenland bis an ein großes Wasser zu kommen.

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Notbiwak Alpencross 2010

Mit den Jahren sind auch die Trails immer steiler und die Abfahrten immer anspruchsvoller geworden. Meine Fahrtechnik hat sich zunehmend verbessert und ich habe ganz unbewusst die fahrerische Grenze weiter nach oben verschoben. Insbesondere etliche Bike-Abenteuer am Gardasee haben schließlich dazu geführt, dass ich mir 2016 ein Downhill-Bike selbst aufgebaut habe, mit dem ich seitdem auch gerne Bikeparks unsicher mache. Waren Bikeparks früher für mich völlig uninteressant, nutze ich sie heute sehr gerne. Dort kann man sich auf interessant präparierten Trails richtig austoben und sehr gut an der Fahrtechnik feilen.

Mit dem Downhill-Bike am Gardasee

Auf der Seite gletschersau.de dokumentiere ich von Anfang an meine Erkenntnisse und das Wissen, das ich mir über die Jahre mühsam angeeignet habe. Der Name der Seite ist mir spontan eingefallen und ich fand ihn genial, da er einmalig und einprägsam ist und gleichzeitig vermittelt, dass es in erster Linie um den Spaß an der Sache geht. Hier kann ich außerdem meine Freude an der kreativen Arbeit ausleben und mich mit Webseiten-Gestaltung, Fotografie und Videoschnitt beschäftigen. Auf diese Weise können sogar andere Mountainbiker von meinen Erfahrungen profitieren.

Auch sonst ist das Fahrradfahren ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Schon immer habe ich versucht, Autos und öffentliche Verkehrsmittel zugunsten des Fahrrades zu vermeiden. Seit ich in München wohne, mehr denn je. Und das, obwohl die Fahrrad-Infrastruktur in der Stadt, die sich selbst den Titel „Radl-Hauptstadt“ gegeben hat, eine einzige Katastrophe ist. Es ist für mich eine tägliche Herausforderung, befahrbare Wege durch München abseits vom lebensgefährlichen und stinkenden Verkehr und von hingepfuschten und zugeparkten Pseudo-Radwegen zu finden.

about_muenchen

City Biking in München

Auf dass Radfahren als umweltfreundlicher Sport in Zukunft mehr Bedeutung bekommt!

Bike on!
Andi

Meine Bike-Karriere

Zeitraum Fahrzeug Anmerkungen
1970-1972 Dreirad Hat sich als bedingt geländetauglich erwiesen.
1972-1974 Tretroller Stand meistens in der Garage, weil ich mich mit dem Teil irgendwie geschämt habe.
1972-1975 Kettcar Der Achsbruch, der beim Treppenrunterfahren passierte, wurde von einem Kollegen meines Papas fachgerecht behoben.
1973-1976 oranges Klapprad Der Rahmen ist leider beim Treppenspringen in der Mitte auseinandergebrochen und war irreparabel.
1976-1983 dunkelrotes Klapprad Einsatz als BMX-Ersatz. Hat sich beim Weitspringen als äußerst robust erwiesen. Wurde leider trotz Zahlenschloss an der U-Bahn-Haltestelle geklaut.
1983-1991 Puch Dreigangrad Dieses verkehrssichere Herrenrad haben meine Eltern ausgesucht. Diente als Fortbewegungsmittel und Ersatz für öffentliche Verkehrsmittel in meiner Schulzeit. Wurde bis einschließlich meiner ersten 1000km-Griechenland-Radtour ausgiebig gefahren, auf der Heimreise durch Jugoslawien wurde es aus dem Zug geklaut.
1991-1992 Wheeler ATB „All Terrain Bike“ mit Fichtel&Sachs Torpedo 5-Gang-Nabe. Hielt dem harten Einsatz nicht lange stand. Nach einem knappen Jahr Rahmen gestaucht, Gabel gestaucht, Ausfallenden verbogen, Nabengetriebe kaputtgefahren, dann entsorgt.
1992-2003 Winora MTB Ungefedertes Alu-Bike, mit Schwalbe-Marathon-Reifen aufgerüstet. Hat härteste Geländetouren und Griechenland-Touren bestens und pannenfrei überstanden. Diente auch als Ersatz für Auto und öffentliche Verkehrsmittel. Bei einem Unfall Rahmen gestaucht und Carbonlenker abgebrochen.
2003-2010 Bulls Race Pro MTB Mein erstes Bike mit Federgabel. Hat sich auf zahlreichen MTB-Touren als zuverlässiger Begleiter erwiesen, war gleichzeitig mein Allwetter-Stadtrad und hatte bei seinem Ableben rund 41.000 km auf dem Buckel.
seit 2010 Lapierre Zesty 514 Mein Umstieg auf ein vollgefedertes MTB. Wird ausschließlich für MTB-Touren und Alpenüberquerungen verwendet, mehrfach umgebaut und optimiert, Fahrleistung pro Jahr ca. 1500km.
seit 2010 Vortrieb MTB Ohne Federung, dafür mit Rohloff-Nabenschaltung. Mein meistgefahrenes Rad. Wird jährlich rund 7500km im Stadtverkehr und auf leichten Touren gefahren.
seit 2011 Winter-MTB Eigenbau Ungefedertes Single-Speed-Bike, auch genannt „Winterschlampe“. Wird ausschließlich im Winter im Stadtverkehr gefahren.
2015-2017 Peugeot MTB Stahl-Bike aus dem Jahr 1991, das ich komplett restauriert habe. Keine Federung, dafür Cantilever-Bremsen. Wurde speziell für ein Alpencross-Projekt hergerichtet und auch gerne für einige Touren genutzt. Nach 2 Jahren verschenkt, denn wer fährt schon gerne ungefedert, wenn man ein Fully besitzt.
seit 2016 Morewood Downhill-Bike Für exzessives Bergabfahren auf schwierigen Gardasee-Trails habe ich mir ein Downhill-Bike mit viel Federweg selbst zusammengeschraubt. Der Fahrspaß ist enorm!