Pläne für den Ultra-Alpencross 2020

Es wird spannend. Es wird brutal anstrengend. Und es ist noch nicht einmal sicher, ob es überhaupt dazu kommt. Wozu?

Zum Ultra-Cross 2020 – dem härtesten Alpencross, den ich je geplant habe!

In einem Anflug von Verrücktheit habe ich mir vor längerer Zeit einmal grob eine Route über die Alpen ausgedacht, welche die anspruchsvollsten, höchsten und härtesten Pässe enthält, die man mit dem Mountainbike gerade noch bewältigen kann. „Gerade noch bewältigen“ heißt, täglich stundenlanges Hochtragen und sehr anspruchsvolle Enduro-Abfahrten. Es hat mich schon lange gereizt, mich dieser Grenzerfahrung zu stellen und dabei Unvergessliches zu erleben. Jedoch bin ich bisher davor aufgrund mangelnder Zeit und körperlicher Verfassung zurückgeschreckt.

Die Rede ist von einem Alpencross mit 9 Pässen, davon fünf über 3000 m und zwei über 2500 m. Die Distanz läge bei rund 300 km und der Gesamtanstieg bei 16.000 Hm. Beim Aufstieg im Hochgebirge ist mit steilen, felsigen und teils ausgesetzten Pfaden zu rechnen. Hier wird das Bike über viele Stunden auf die Schultern müssen. Die Abfahrten werden besonders im oberen Bereich felsig, verblockt und steil sein. Wie viel davon tatsächlich gefahren werden kann, kann ich nicht überall genau vorhersagen. Im schlimmsten Fall muss das Bike eben wieder hinunter getragen werden. Ich plane für jeden Pass einen Tag, zusätzlich mindestens ein Puffertag.

Als zusätzliche Erschwernis habe ich vor, zu biwakieren. Das bedeutet ein spürbar schwereres Gepäck, kein gemütliches Bett und kein Frühstück. Diese sehr archaische Art zu reisen ermöglicht mir dafür die absolute Flexibilität und eine kompromisslose Routenplanung, außerdem eine ausgeprägte „Naturnähe“. Schlechtes Wetter würde diese Aktion natürlich weniger erfreulich machen.

Es steht fest, dass ich ohne regelmäßiges und konsequentes Training keine Chance hätte, diese Reise durchzustehen. Sollten mir also irgendwelche Ereignisse einen Strich durch den Trainingsplan machen, muss ich meine Pläne beerdigen. Umso disziplinierter muss ich das vorbereitende Training (das bereits begonnen hat) angehen. Das macht mir Spaß, motiviert mich und gibt mir insgesamt eine Menge Auftrieb und Lebensfreude.

In Bezug auf die Ausrüstung werde ich versuchen, mich noch mehr zu reduzieren. Jedes Gramm zuviel im Rucksack ist eine zusätzliche Belastung. Doch woran noch sparen? Nennenswert Gewicht sparen könnte ich nur noch bei Kleidung, bei Nahrungsmitteln und am eigenen Körpergewicht (da gehen noch 2 Kilo). Mein Fettstoffwechsel muss optimal funktionieren, da ich damit rechne, dass unterwegs die Zufuhr von Kohlenhydraten nicht selten unterbrochen wird. Umbauten an meinem Bike sind nicht mehr geplant, auch wenn man dort durch Luftfederung noch 1-2 Kilo einsparen könnte. Ich muss einfach kräftig genug sein, um den ganzen Kram stundenlang schleppen zu können. :-)

Die nächsten Monate wird das Training im Vordergrund stehen. Im Frühjahr 2020 werde ich die Route etwas genauer ausarbeiten und mir Gedanken über meine Ausrüstung machen. Außerdem werde ich einen Alpencross-Bike-Check durchführen. Weiteres dann zu gegebener Zeit hier in meinem Blog.

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11 Antworten

  1. Stefan sagt:

    Wow! Sehr ambitioniert – ich wünsche Dir ein gutes Gelingen. Mich interessiert, wie Dein Trainingsplan ausschaut. Kannst Du den nicht vorstellen, quasi zum mitmachen?

    Bestes!
    Stefan

  2. oliver sagt:

    Ja ein Trainingsplan wäre genial

  3. Jan sagt:

    Das klingt spannend, schön das wir von Anfang an dabei sein können und die Planung sowie das Training mitverfolgen können!

  4. Felix sagt:

    Dein Plan klingt selbst für einen fitten Mountainbiker ultrakrass! Macht so ne Aktion überhaupt sinn? Ist das nicht ziemlich riskant? Willst du alleine fahren? Solche Pässe sind für Wanderer schon eine Challenge, und du willst mit dem MTB drüber? Und biwakieren, ernsthaft? Kannst du einschätzen, wie realistisch diese Aktion sein wird? Meinst du nicht, daß du wahrscheinlich unterwegs scheitern wirst? Allein wenn ich an Unwetter denke!
    Versteh das nicht als Kritik, ich find das ultra spannend! Ich bin nur sehr neugierig und auch sehr skeptisch wie du das anstellen willst!

    • Gletschersau sagt:

      Hallo Felix, deine Fragen sind gut und nicht so leicht zu beantworten. Nein, Sinn macht so eine Aktion überhaupt nicht. :-) Das Risiko kann ich gut einschätzen, ich bin darauf vorbereitet. Ja, ich habe vor alleine zu fahren. In erster Linie weil ich keine Freunde habe, die das mitmachen würden. Aber auch, weil ich dann das Gefühl habe, in der jeweiligen Situation völlig frei entscheiden zu können. Pässe dieser Art habe ich schon mit dem MTB überquert. Es ist möglich, jedoch sehr schwierig und fordernd. Es ist immer möglich, dass man unterwegs abbrechen muss. Wenn meine Fitness ausreichend ist, wird das jedenfalls kein Grund sein, abzubrechen. Wichtig ist, nicht schon mit Zweifeln so ein Abenteuer zu beginnen, sonst kann man es gleich sein lassen. Man muss risikobewusst, aber optimistisch sein.

  5. Flori sagt:

    Wie schon geschrieben Andreas, dass hört sich sehr spannend an. Freu mich schon auf weitere Details.

  6. M.Vo. sagt:

    Moin Andi, geile Sache die Du da vorhast!
    Freue mich schon auf das Video!
    In welchen Zeitraum bist Du unterwegs?Endziel …See oder Meer?:-)
    Grüsse Maik

  7. Martin sagt:

    Danke für das Update auf youtube heute. Kannst Du die höchsten Pässe, die Du überqueren möchtest mal benennen?
    Dann können ich und vermutlich andere auch uns besser vorstellen, was der Ultra-Alpencross bedeuten soll. So bleiben es „nur“ Zahlen für mich, obwohl ich die Alpen kenne und TransAlps gefahren bin.
    VG Martin

    • Gletschersau sagt:

      Hi Martin, meine genaue Route veröffentliche ich grundsätzlich erst nach Abschluss der Tour. Das hat verschiedene Gründe.
      Bis dann, Andi

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