Ausrüstung - Campingzubehör

Die hier beschriebene Ausrüstung ist für den konventionellen Alpencrosser irrelevant. Wer jedoch vor hat im Freien zu übernachten, findet hier bestimmt den einen oder anderen Tipp. Wichtige Informationen über das Campen in den Alpen findest du auf meiner Transalp Seite.

Schlafsack

Niedriges Gewicht, kleines Packmaß und gute Isolation sind wichtige Kriterien für den Schlafsack. Für Übernachtungen auf der Hütte genügt ein leichter Sommer- oder Seidenschlafsack. Für Übernachtungen im Freien braucht man bessere Qualität.

Es gibt Daunen- und Kunstfaserschlafsäcke. Daunenschlafsäcke haben bei gleicher Isolation den Vorteil des geringeren Gewichtes und Packmaßes. Besonders bei Temperaturen unter Null kommt ist ein Daunenschlafsack eine gute Lösung, wenn man möglichst viel Gewicht und Platz im Rucksack sparen will. Dagegen sind Kunstfaserschlafsäcke bei Feuchtigkeit besser. Daunenschlafsäcke verlieren einen großen Teil der Isolationswirkung wenn sie nass werden, weil die Daunen dann zusammenkleben.

Moderne Kunstfaserschlafsäcke erreichen jedoch auch ein gutes Gewicht bei nicht ganz so geringem Packmaß. Gute Abmessungen im komprimierten Zustand liegen bei etwa 25 x 14 cm bis 29 x 18 cm. Der Komfortbereich sollte unabhängig vom Füllmaterial bei 5 bis -5 °C liegen. Je niedriger der Temperaturbereich, desto größer das Packmaß. Man sollte also einen für sich passenden Kompromiss finden. Sehr gute Modelle sind z.B. der „Dynamic“ für bis 0 °C (550 Gramm), bzw. der „Intense“ für bis zu -10 °C (810 Gramm), jeweils von Cumulus.

Ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Daunenschlafsäcken ist die so genannte Bauschkraft, die in cuin angegeben wird (cuin = cubic inches per ounce). Je höher der Wert, desto besser die Wärmeisolierung im Verhältnis zum Packmaß. Hochwertige Daunen wie z.B. die norwegische oder polnische Gänsedaune haben einen Wert von 700-800 cuin. Diese Schlafsäcke sind jedoch sehr teuer und lohnen sich eher für Leute, die häufig Outdoor-Urlaube bei nächstlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt machen. Mein Favorit ist der Cumulus „X-Lite 200“ (370 Gramm), der bis -5 °C noch mollig warm hält. Ich verwende diesen Schlafsack auf meinen Alpencross-Touren und habe darin noch nie gefroren.

Bei allen Angaben zur Temperaturtauglichkeit („Komfortbereich“) darf man nicht vergessen, dass die Kälteempfindlichkeit der Menschen sehr individuell ist. Ich empfehle, den Schlafsack vorher im entsprechenden Temperaturbereich zu testen.

Für zusätzliche Gewichtseinsparung kann man auch einen Schlafsack ohne Kapuze wählen. Man sollte aber wissen, dass der Körper über den Kopf sehr viel Wärme verliert. In kalten Nächten sollte man sich dann einen Buff oder eine Mütze über den Kopf ziehen.

Dieser Schlafsack von Cumulus hat sich bei Temperaturen bis -5 °C bewährt

Isomatte

Will man draußen übernachten ist die Isomatte ein absolutes Muss, da der Boden nachts die Wärme regelrecht aus dir heraussaugt. Die entscheidenden Faktoren für eine Isomatte sind Isolationswirkung, Gewicht und Packmaß.

Selbstaufblasende Thermoluftmatratzen von hoher Qualität zeichnen sich durch eine gute Isolation gegen den Boden aus, sowie durch ihr relativ geringes Gewicht. Ich habe unter anderem von Therm-A-Rest die Isomatte ProLite Plus verwendet. Das Gewicht dieser Matte liegt bei etwa 690 Gramm und sie hat ein Packmaß von nur 28 x 12 cm. Die Isolation ist sehr gut und das Material recht robust. Trotzdem muss man natürlich aufpassen, dass man die Matte nicht auf spitze Steine oder Dornen legt, ansonsten wird man zum Flickzeug greifen müssen. Deswegen lege ich immer eine feste Gewebeplane darunter. Man liegt auf der Matte deutlich bequemer, als auf einer regulären Schaumstoffmatte.

Alternativ kann man sich auch mit einer simplen Schaumstoffmatte begnügen. Hier gibt es einige Qualitätsunterschiede beim verwendeten Polyethylen. Billige Matten sind nicht druckbeständig und behalten ihre isolierende Wirkung nicht. Bessere Matten bestehen aus geschlossenzelligem PE-Schaum, sind elastischer und druckbeständiger. Die Isolationswirkung von Schaumstoffmatten ist jedoch allgemein nicht so gut wie die von guten selbstaufblasenden Matten. Ein weiterer Nachteil der Schaumstoffmatten ist das relativ große Packmaß. Dafür ist das Gewicht fast vernachlässigbar (um die 300 Gramm) und sie kosten wenig. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass solche Matten besonders wegen ihrer Sperrigkeit für den Alpencross schlecht geeignet sind.

Therm-a-Rest ProLite Plus (regular)

Zelt/Biwak

Wenn man einmal in den Bergen im Freien übernachten muss, kann man ein Biwak oder ein Leichtzelt (Tarp) mitnehmen. Diese schützen nicht nur vor Regen und schlechtem Wetter, sondern halten auch in kalten Nächten effektiv den Wind ab und verbessern so den Temperaturbereich des Schlafsackes.

Die wohl praktischste und leichteste Notlösung ist ein Biwaksack. Mit einem Gewicht von rund 500 Gramm und kleinem Packmaß kann er in jedem Rucksack untergebracht werden. Wichtig ist natürlich, dass der Biwaksack wasserdicht ist. Man sollte außerdem wissen, dass der Körper nachts viel Feuchtigkeit abgibt, die sich dann in Form von Kondenswasser innen am Biwaksack absetzt. Atmungsaktive Biwaksäcke sind teurer und werden innen weniger feucht, aber selbst diese sollten zusammen mit dem Schlafsack nach Gebrauch möglichst in der Sonne getrocknet werden. Bei starkem Regen sind Biwaksäcke eher unangenehm. Biwaksäcke gibt es von verschiedenen Firmen für Outdoor-Bedarf.

Ich bevorzuge jedoch das Tarp. Die Vorteile von Tarps sind, dass sie gemütlicher sind (es ist einfach angenehmer, ein Dach über dem Kopf zu haben) und das Kondenswasser-Problem nicht haben. Außerdem kann man je nach Größe auch noch Ausrüstung oder Schuhe vor Regen schützen. Sie bieten einen besseren Schlafkomfort und können sogar mit einem Moskitoschutz ausgestattet sein, was für einen Alpencross aber eher nicht so wichtig ist. Dafür müssen sie im Gegensatz zum Biwaksack erst einmal aufgebaut werden. Leichte Einpersonen-Tarps wiegen um die 400-800 Gramm und sind relativ teuer. Meistens werden Zubehörteile für die Abspannung nicht in das Gewicht mit eingerechnet. Man benötigt also zusätzlich Seile und eventuell Gestänge. Ich setze auf mein mit geringem Aufwand selbst hergestelltes Tarp, das sich auch bei starkem Regen bewährt hat.

Selbst genähtes Ultraleicht-Tarp für eine Person

Um das Tarp schnell abspannen zu können habe ich außerdem vier besonders leichte Alu-Heringe dabei, die zusammen ca. 50 g wiegen. Für weitere Abspannungen verwende ich dann Felsen, Bäume oder selbst geschnitzte Heringe.