Drunter und drüber: Die richtige Unterhose

Da sich meine Protective-Fahrradunterhose langsam auflöst, musste vor dem anstehenden Alpencross dringend ein Ersatz her. Der Kauf einer Fahrradunterhose ist jedoch nicht ganz einfach. Auch die persönlichen Vorlieben sind hier höchst unterschiedlich. Ich fahre normalerweise mit Bike-Shorts und trage besonders auf Tages- oder Mehrtagestouren grundsätzlich eine gepolsterte Unterhose darunter. (Es gibt auch Radfahrer, die auf das Polster verzichten, das ist Geschmackssache.) Solche Hosen gibt es in unterschiedlichen Preis- und Qualitätsstufen. Worauf sollte man achten?

Ich habe schon alle möglichen Arten von Bike-Unterhosen durchprobiert. Von billigen Unterbuxen  diverser Discounter über mittelpreisige Modelle bis hin zur Unterwäsche der gehobenen Preisklasse. Die Unterschiede in Qualität, Tragekomfort und Optik waren teilweise frappierend. Da der Allerwerteste auf langen Touren besonders beansprucht wird, möchte ich mir unnötige Qualen ersparen und nur Qualität unter meinen Shorts tragen.

Sportunterhosen sind normalerweise aus Funktionsmaterial hergestellt, welches den Schweiß schnell nach Außen transportieren und schnell trocknen soll. Bereits hier gibt es Qualitätsunterschiede, ganz besonders beim Material des Sitzpolsters. Das Problem ist, wenn das Sitzpolster durch Schweiß (oder auch durch Regen) nass wird, weicht mit der Zeit die Haut auf und wird sehr schnell wund. Das kann bei einem Alpencross fatal sein. Das Material muss daher hochwertig sein. Eine Wechselunterhose macht ebenfalls Sinn, damit man nach einem Regenguss seinen Allerwertesten schnell wieder trocken legen kann.

Besonders wichtig ist die Verarbeitung der Nähte. Die Nähte dürfen auf der Haut nicht zu spüren sein, weil sie sonst bei langen Etappen die Haut wund reiben. Die Qualität der Nähte wirkt sich stark auf den Preis der Unterwäsche aus. Hier sollte man nicht am falschen Ende sparen.

Mit den Discountermodellen habe ich leider durchwegs schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte Nähte, die reiben oder sich auftrennen. Sitzpolster, die sich nach ein paarmal Waschen verziehen und schief und faltig in der Hose liegen. Schlechter Schnitt und Verarbeitung, sodass das Polster wie eine Windel aussieht. Bünde, die beim Fahren nach oben rutschen und scheuern. Hosen, die nach Chemie stinken. Und so weiter. Man muss nicht immer von allem das Teuerste kaufen, aber bei der untersten Kleidungsschicht möchte ich nicht den Sparfuchs spielen.

Ich habe mir diesmal die „Transtex light“ von Löffer besorgt. Die macht einen sehr ordentlichen Eindruck, ist aber mit knapp 40 EUR nicht ganz billig. Sie sitzt perfekt, von den Nähten merkt man nichts, und das Polster liegt gut an. Ebenfalls gute Unterhosen gibt es von Sugoi, Protective und anderen Herstellern. Zwei solche Hosen werden mich ohne wunden Hintern über die Alpen bringen, und das hoffentlich viele Jahre lang.

blog_2015_06_25

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2 Antworten

  1. Michael sagt:

    Hallo Andy,
    Das Thema Radunterhose interessiert mich aktuell auch sehr. Bin grad 245km mit dem TX – RANDONNEUR (Sattel SQLab 610 active und Gore Radunterhose) innerhalb 2 Tagen von Oldenburg nach Kiel gefahren. Mit dem Ergebnis Popo und Schrittinnenseiten ziemlich wund.
    Nun hab ich 2 Probleme: zum Einen hab ich aus ästhetischen Gründen etwas gegen Hosengummi auf „Rosette“, trage deshalb immer eine normale Polyester-Elasthan Unterhose drunter.
    2. finde ich kaum eine Hose in der das Gummi hoch genug für die Sitzknochen eingenäht ist die ja bei SQLab so wichtig sind. Ständig sitzen die Kochen am hinteren obersten Rand und vorne beult sich alles. Vielleicht hast du ähnliche Erfahrungen und die top Lösung ;-)
    Es grüßt ein Fan

    • Gletschersau sagt:

      Vielleicht hast du die Unterhose verkehrt herum angezogen? ;-) Im Ernst: Ich kenne das Problem nicht. Entweder du hattest großes Pech bei der Modellwahl (ich hatte mal eine vom Lidl mit unmöglichem Schnitt), oder das Problem ist anatomischer Natur. Ich kann da nicht viel zu sagen, außer dass du mal eine hochwertige Hose anprobieren und den Sitz prüfen solltest.

      Es dauert nicht mehr lange bis zur Abfahrt! Einen genauen Termin gibt es nicht, es ist wetterabhängig.

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