Alpencross 2016

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Video und Reisebericht

  • Etappe 1: Kiefersfelden – Kufstein – Brentenjoch – Kaindlhütte – Hochegg – Hintersteiner See Länge: 24 km Gesamtanstieg: 1170 Hm

  • Etappe 2: Hintersteiner See – Brandstadl – Kirchberg – Ehrenbachhöhe – Stangenjoch – Wildkogel Länge: 56 km Gesamtanstieg: 1650 Hm

  • Etappe 3: Wildkogel – Krimml – Krimmler Wasserfälle – Krimmler Tauernhaus Länge: 35 km Gesamtanstieg: 1050 Hm Gesamtabstieg: 1410 Hm

  • Etappe 4: Krimmler Tauernhaus – Birnlücke – Birnlückenhütte – Kehreralm – Prettau Länge: 17 km Gesamtanstieg: 1000 Hm Gesamtabstieg: 1220

  • Etappe 5: Prettau – Ochsenlenke – Sand in Taufers – Bruneck – Reischach Länge: 51 km Gesamtanstieg: 1500 Hm Gesamtabstieg:

  • Etappe 6: Reischach – Kronplatz – Furcia – St. Vigil – Rif. Pederü – Rif. Fanes – Limojoch Länge: 35

  • Etappe 7: Limojoch – Sciare – San Cassiano – Piz Sorega – Pralongia – Passo Campolongo – Arabba Länge: 25

  • Etappe 8: Arabba – Belvedere – Passo Padon – Malga Ciapela – Forca Rossa – Rif. Fuciade Länge: 25 km

  • Etappe 9: Rif. Fuciade – Col Margherita – P.so di Valles – Forc. di Venegia – Passo Rolle – San

  • Etappe 10: San Martino – Tognola – Caoria – Passo 5 Croci – Pontarso – Borgo Valsugana Länge: 56 km

  • Etappe 11: Borgo Valsugana – Caldonazzo – Sommo Alto – Passo Coe – Monte Maggio – Lambre Länge: 53 km

  • Etappe 12: Lambre – Passo Xomo – Monte Pasubio – Bocchetta di Foxi – Rovereto – Torbole Länge: 61 km

  • Mehrere hundert Videoaufnahmen von unserer Transalp 2016 durch die Dolomiten wurden nun zu einem fertigen Film verarbeitet. Der Schnitt und

Zielsetzung

Eine grobe Route hatte ich schon seit knapp 2 Jahren in der Tasche. Denn bereits 2014 hatte ich mit dem Gedanken gespielt, einen Alpencross durch die Dolomiten zu machen. Dieses Jahr sollte es dann endlich soweit sein. Die Route wurde mehrfach verfeinert, optimiert und angepasst. Die letzte Änderung habe ich am Tag vor der Abreise durchgeführt. Die Erfahrungen der letzten Jahre sollten dabei wie immer einfließen, genauso wie die Tatsache, dass ich dieses Jahr zum ersten Mal nicht alleine die Alpen überqueren würde. Martin und ich wollten gemeinsam in das Abenteuer starten.

Das Hauptziel war, eine interessante Überquerung des Alpenhauptkammes zu finden und die Bergwelt der Dolomiten möglichst intensiv zu erleben und zu genießen. Der Schwerpunkt lag dabei auch auf anspruchsvollen und anwechslungsreichen Trailabfahrten und wie immer einer Vermeidung von Asphalt.

Der Reiseablauf sollte möglicht flexibel bleiben. Aufgrund der Länge der Reise und der Vielzahl von Einflüssen, die den Zeitplan durcheinanderwürfeln können (Wetter, körperlicher Zustand, unbekannter Zeitbedarf für Passüberquerungen) habe ich auf eine Buchung von Unterkünften verzichtet und einen Puffertag mit eingeplant. Eine Biwakausrüstung sollte uns ermöglichen, notfalls auch spontan an beliebigen Orten übernachten zu können.

Die Route

Auch eine verhältnismäßig umfangreiche Nutzung von Bergbahnen ist eingeplant. Zwar werden wir trotzdem viele schwere Gipfel aus eigener Kraft bezwingen, aber durch die Seilbahnunterstützung werden wir auf ein viel höheres Trailpensum kommen. Unsere Route beginnt in Kufstein, führt durch die Kitzbüheler Alpen und quert den Alpenhauptkamm bei den Krimmler Tauern. Von dort aus geht es in einem weiten Bogen durch die Dolomiten bis zum Gardasee. Dabei wollen wir möglichst keine interessanten Berge auslassen.

Pässe/Gipfel:

  • Hochegg (1450 m)
  • Brandstadl (1650 m)
  • Ehrenbachhöhe (1800 m)
  • Pengelstein (1950 m)
  • Wildkogel (2100 m)
  • Birnlücke (2650 m)
  • Ochsenlenke (2550 m)
  • Kronplatz (2280 m)
  • Limojoch (2150 m)
  • Pralongia (2100 m)
  • Belvedere (2500 m)
  • Passo Padon (2400 m)
  • Forca Rossa (2450 m)
  • Col Margherita (2500 m)
  • Forc. di Venegia (2200 m)
  • Baita Segatini (2200 m)
  • Tognola (2100 m)
  • Passo Cinque Croci (2000 m)
  • Monte Maggio (1800 m)
  • Monte Pasubio (2100 m)

Die Transalp beginnt in Kiefersfelden. Per Innfähre geht es hinüber nach Kufstein und dann hoch zum Brentenjoch und schließlich zum Hochegg. Eine Abfahrt über den Hintersteiner See endet in Blaiken. Mit der Seilbahn werden knapp 1000 Hm zum Brandstadl überbrückt, bevor der Weg über Almen und später ein paar Trails ab nach Brixen im Thale verläuft. Der Radweg bringt uns nach Kirchberg, dann folgt wieder ein bequemer Aufstieg mit der Fleckalmbahn zur Ehrenbachhöhe. Nach dem Pengelstein und einer Abfahrt am Hang entlang überwinden wir das Stangenjoch und erreichen nach einem weiteren langgezogenen Anstieg den Wildkogel.

Erst Almwege, dann ein schwieriger Wald- und Wurzeltrail bringen uns hinunter ins Tal. Bald erreicht man die berühmten Krimmler Wasserfälle. Wir wählen den alten Tauernweg, über den wir die Bikes bis zur Forststraße hochtragen. Dann kann man bequem entlang der Krimmler Aache ins Tal hinter radeln, vorbei am Krimmler Tauernhaus. Während der Pfad, der über den Krimmler Tauern führt, irgendwann rechts abzweigt, fahren wir geradeaus weiter in Richtung Keesalm. Da erwartet uns eine lange Tragestrecke bis hoch zur Birnlücke auf 2670 m. Die Abfahrt bis hinunter zur Kehreralm ist durchgängig anspruchsvoll und fordernd.

Kurz nach Prettau im Ahrntal führt eine sacksteile Forststraße wieder bergauf zur Hasentalalm. Ab der Alm wird der Weg schmaler, aber weniger steil und kann fast komplett bis zur Ochsenlenke gefahren werden. Dann folgt eine Abfahrt durchs Reintal bis nach Sand in Taufers. Schnell erreicht man über Radwege Bruneck und kann die Gondel hoch auf den Kronplatz nehmen. Auf der angelegten Furcia Freeride-Strecke kann man eine Menge Spaß haben und landet schließlich unten in St. Vigil. Ein wildromantischer Weg führt leicht bergauf bis zum Rifugio Pederü.

Das Fanes-Gebirge liegt nun vor uns. Die Auffahrt ist steil, aber ansonsten gut fahrbar. Vorbei am Rifugio Fanes überqueren wir das Limojoch und nehmen zunächst einen Weg mit sanftem Gefälle, der bald in eine steile in den Fels gearbeitete Treppe mündet. Wenn man Sciare erreicht, ist man auch wenige Minuten später in St. Cassian. Eine weitere Seilbahn bringt uns auf den Piz Sorega. Almwege leiten uns bald nach Pralongia, dann geht es bergab zum Passo Campolongia und weiter nach Arabba.

Es folgt einer der landschaftlich schönsten Abschnitte dieser Tour. Die Belvedere-Seilbahn trägt uns auf den Berg und von hier aus hat man einen perfekten Blick auf das Marmolata-Gebirge. Wir nehmen jedoch nicht den bekannten Bindelweg nach Westen, sondern den Osttrail bis zum Passo Padon, der mit ein paar Gegenanstiegen sehr flowig und gut zu fahren ist. Beim Crépe Rosse  führt ein Pfad den Berg hinunter, der leider kaum gefahren werden kann. Unten bei der Fedaia-Passstraße  versuchen wir selbige zu vermeiden und Nebenwege ins Tal zu finden.

Der nächste Anstieg muss sich wieder ohne Seilbahnunterstützung hart erkämpft werden: Die sehr steile Forststraße mündet schließlich in einen Weg und dann in einen steinigen Pfad hoch zur Forca Rossa. Ein anfangs recht zerklüfteter Trail bringt uns bis zum Rifugio Fuciade, das für seine besonders gute Küche (aber auch die gesalzenen Preise) bekannt ist. Dann fährt man leider auf einer Forststraße ab bis zur Talstation der Col Margherita-Seilbahn. Von oben kann man zügig bis zum Passo di Valles abfahren, bevor die Schiebe- und Tragestrecke hoch zur Forcella di Venegia überwunden werden muss.

Die folgende Abfahrt führt erst unkompliziert über Almwiesen und Hänge, im letzten Drittel aber anspruchsvoller bergab, bis man in einem Hochtal ankommt und sich der Blick auf die schroff gezackten über 3000 m hoch aufragenden Felsen des Cima dei Burloni und Cimon della Pala eröffnet. Mit stetigem Blick auf dieses eindrucksvolle Felsmassiv radelt man auf einem breiten Kiesweg die populäre Wanderstrecke gemütlich hoch bis zur Hütte Baita Segatini. Anschließend geht’s bergab zum Passo Rolle, jedoch nicht weiter auf der Schotterstraße, sondern parallel dazu auf einem spaßigen schmalen Trail. Ab dem Pass kann man geschickt die stark befahrene Passstraße hinunter nach San Martino di Castrozza vermeiden, wenn man den parallel dazu verlaufenden Trail findet.

Nach einer Seilbahnauffahrt auf den Tognola erreicht man nach einer breiten Almstraße schnell einen teils recht herausfordernden Trail, der weiter unten auf einer Forststraße endet, die uns im kleinen Örtchen Caoria wieder ausspuckt. Es folgt ein lang gezogener Anstieg bis hoch zum Passo Cinque Croci, dann eine Trailabfahrt bis zur Ponte Conseria. Der Rest der Abfahrt ins Valsugana ist unspektakulär. Von Borgo Valsugana führt ein Radweg durch das Tal bis Levico Terme und Caldonazzo. Ab da ist es vorbei mit der Gemütlichkeit. Teils auf Asphalt, teils auf einer Forststraße erklimmt man den Berg, Ziel ist San Sebastian. Irgendwann lässt sich die parallel verlaufende Passstraße für ein kurzes Stück nicht ganz vermeiden, aber größtenteils kann man die Strecke abseits des Verkehrs zurücklegen.

In San Sebastian folgt der Anstieg zum Sommo Alto (Stella d’Italia), und weiter auf Forststraßen bis zum Passo Coe. Ab hier wird es zunehmend beschwerlich, wenn man in Richtung Monte Maggio aufbricht. Fahren und Schieben wechseln sich ab, bis man das riesige Gipfelkreuz aus Stahl erreicht. Den Monte Pasubio hat man hier bereits im Blick. Der nun folgende Pfad ist einer der schönsten, aber auch einer der forderndsten dieser Tour. Für lange Zeit führt er sehr ausgesetzt am Kamm des Berges entlang. Fahren kann man hier aus Sicherheitsgründen eher selten. Wenn man schließlich den Passo del Colombo erreicht, muss man knapp 400 Hm bergab schieben, bevor man sich endlich wieder in den Sattel schwingen darf.

Eine Nebenstraße windet sich hoch zum Passo Xomo, dann folgt man der steinigen Militärstraße hoch zum Monte Pasubio. Vorbei an der Strada delle 52 Galerie zieht sich der lange Anstieg zu Porte del Pasubio und weiter. Wenn man schließlich den höchsten Punkt bei Sette Croci erreicht, hat man bereit einiges an Schiebestrecke in den Beinen. So geht es auch noch etwas weiter, bis man endlich auf einem ausgesetzten Pfad zum Bochetta Foxi abfahren, und nach einem kurzen Gegenanstieg zum Corno Battisti auf die gleiche Weise bis zum Passo del Menderle gelangt. Dann folgt eine spaßige, größtenteils flowige, lange Bergabfahrt bis nach Vanza. Ein paar versteckte Pfade führen schließlich zum verborgenen Lago di San Colombano, an dessen steilen Ufer man irgendwann die Straße hinunter nach Rovereto erreicht.

Ab hier folgen wir dem klassischen Radweg entlang der Etsch, dann über Mori und den Passo San Giovanni. Nach einer schnellen Abfahrt sind wir am Ziel: Torbole am Lago di Garda!

Gesamtstrecke: 463 km
Gesamtanstieg: 15.070 (18.920) Hm

Die Streckenführung ist zum Teil nur für geübte und trittsichere Mountainbiker geeignet. Ich rate davon ab, diese Route ohne sorgfältige Recherche nachzufahren.

Rückreise

Die Rückreise von Rovereto nach München soll per Bahn erfolgen. Wir haben vorab entsprechend gebucht. Für Martin geht es dann weiter bis nach Berlin.