Mangfall-Taubenberg-Trailtour
Singletrails, Wurzeln, Gräben, umgestürzte Bäume, Bahndamm, Uphill… Noch weitaus mehr Attribute würden für die Beschreibung dieser Mountainbike-Tour zutreffen, die mit einer Distanz von 41 km und einem Gesamtanstieg von 900 Hm gar nicht so anspruchsvoll klingt. Dennoch war ich den ganzen Tag unterwegs und auch halbwegs körperlich gefordert. Seit meinem letzten Besuch an der Mangfall hatte ich geplant, die Trails in der Gegend etwas eingehender unter die Stollen zu nehmen und habe eine entsprechende Route ausgearbeitet.
Beim Kletterzentrum in Weyarn war der Treffpunkt und schon nach 100 m stießen wir auf das erste Hindernis: Der Traileinstieg hinunter zur Mangfall war nicht zu finden. Macht nichts, wir sind einfach ein Stück weiter gefahren und auf der Holzkirchener Straße die paar hundert Meter bis runter an den Fluss gerollt. Direkt vor der Brücke sind wir auf den Singletrail eingebogen, der uns im weiteren Verlauf mit einigen Hindernissen konfrontieren würde.
Während der Trail landschaftlich sehr schön ist, kann man dort nicht flüssig fahren. Immer wieder muss das Bike über umgestürzte Bäume, kleine Gräben und größere Wurzelhindernisse getragen werden. Dabei geht es ständig kurz hinauf und hinunter, was einiges an Kraft und Fahrtechnik erfordert. Der Trainingseffekt in Bezug auf Ausdauer und Geschicklichkeit ist jedenfalls groß, jedoch haben wir für die ersten 5 km bis Valley eine dreiviertel Stunde gebraucht.
Ab der Mangfall-Brücke bei Valley wird es etwas besser, die Hindernis-Dichte nimmt ab. Wer sich die Schinderei nicht antun will, sollte bis zu diesem Punkt den Trail, der direkt unten am Flussufer entlangführt, vermeiden. Wir folgen der Mangfall weiter über die Grubmühle und nehmen die Biegung nach Süden noch mit. Der Trail dort fordert uns weiterhin mit seinen vielen Hindernissen. Trotzdem macht es uns Spaß und ich freue mich über die körperliche Herausforderung.
Als wir bei Niederaltenburg die Mangfall überqueren, sind wir über drei Stunden unterwegs und erst 11 km gefahren. Am anderen Flussufer geht es zurück und der Trail ist hier wesentlich besser zu fahren. Zuerst geht es 300 m direkt am Bahndamm der Mangfallbahn entlang, dann biegt der Weg ab in den Wald in Richtung Flussufer. Zügig fahren wir bis Grub und folgen grob der Richtung der Bahnlinie bis Fellach. Dabei mussten wir unsere Bikes über den Bahndamm tragen, weil eine Unterführung wegen Bauarbeiten gesperrt war.
Ab Fellach geht es zügig und weitgehend gerade auf Forststraßen und teils auf Asphalt bis Oberwarngau bei Kilometerstand 30. Wir folgten dem Dorfbach in Richtung Taubenberg bergauf. Schon bald endet der Asphalt und wir finden uns auf einem Schotterweg wieder, der uns bei teilweise extremen Steigungen auf den knapp 900 m hohen Taubenberg bringt. Man kann bergauf alles fahren, aber knackig ist es schon.
Wir passieren den Taubenberg-Aussichtsturm und biegen irgendwann scharf links ab. Dort beginnt die erste richtige Trailabfahrt, die mit etlichen Wurzeln und ein paar technischen Abschnitten bis zur Frater-Brettschneider-Kapelle führt. Der Trail war klasse und hat richtig Spaß gemacht! Dies setzt sich nach der Kapelle noch ein Stück fort, bevor wir dem angenehm fahrbaren Weg entlang der Marter mit leichten Anstiegen zur Alm von St. Maria folgen. Hier hat man einen schönen Ausblick auf die Bayerischen Voralpen.
Wir brettern auf groben Forstwegen bergab, bis wir die Bahnlinie der BOB erreichen. Dort müssen wir eine 500 m lange Schleife fahren, um zum nächsten Bahnübergang zu kommen. Dann retour bis zur Mangfall-Fußgängerbrücke, die leider wegen Baufälligkeit gesperrt war. Wer die Überquerung nicht riskieren will, kann auch einfach den Fluss durchqueren, der an dieser Stelle normalerweise nicht tiefer als 30-40 cm ist. Es folgte ein Anstieg nach Weyarn und kurze Zeit später sind wir am Ziel angekommen.
Diese Tour steckt voller kleiner Abenteuer und ist sehr vielseitig. Ungefähr 6 Stunden sollten man dafür einplanen, wenn man ab und zu eine Pause machen möchte. Ich werde die Tour in Zukunft bestimmt noch einmal fahren.
Maximale Höhe: 903 m
Gesamtanstieg: 898 m
Geil deine Berichte und super interessant! Mehr davon!