Erste MTB-Tour seit Monaten

Ein dreiviertel Jahr ist es her, dass ich zuletzt im Sattel eines Mountainbike gesessen bin. Das herrliche Wetter Anfang April hat ganz plötzlich die Lust auf’s Radfahren wieder in mir geweckt. Nachdem seit einem Jahr dank Corona und Home Office sogar die täglichen Fahrten in die Arbeit ausgefallen waren, war ich gespannt, wie gut ich auf meiner Einstiegstour durchhalten würde.

Geplant war nichts Spektakuläres, lediglich meine 60-km-Hausrunde zu den Isartrails nach Wolfratshausen und zurück. Den Weg kannte ich längst auswendig, da ich die Strecke schon dutzende Male gefahren war. Die Hinfahrt über den Deininger Weiher lief flüssig, ich war flott unterwegs und fühlte mich überraschend fit. Und das, obwohl ich schon ewig kein Ausdauertraining mehr gemacht hatte. Allerdings musste ich den kleinen aber steilen Anstieg bei der St. Sebald Kapelle in Egling zur Hälfte schieben. Oh Schande! Da hatte ich zum letzten Mal vor 15 Jahren hoch geschoben…

Am Scheitelpunkt bei Wolfratshausen, wo auch das Foto entstanden ist, war ich immer noch voller Tatendrang. Eine Pause mit Brotzeit gönnte ich mir jedoch, um die herrliche Sonne und das wildromantische Isarufer zu genießen. Dann ging es wieder zurück. Zunächst auf schmalen Trails bis zum Ickinger Wehr. Doch bereits jetzt merkte ich vor allem heftige Schmerzen im Allerwertesten, der über die Monate offensichtlich verweichlicht war. Ich beschloss also, den Chicken Exit zu wählen und – ich traue es mich kaum zu sagen – die Landstraße über Deining, Kleindingharting, Großdingharting und Ödenpullach als Rückweg zu wählen. Ob ich mir damit einen Gefallen getan habe, ist aus mehreren Gründen zweifelhaft.

Die Landstraße setzt sich aus mehreren elend langen Steigungen zusammen und ich HASSE das Fahren auf Straßen! Wahrscheinlich bin ich sogar mehr Höhenmeter gefahren, als wenn ich die Trail-Route zurück genommen hätte. Bei Kleindingharting war ich so erledigt, dass ich am liebsten ein Taxi genommen hätte. Mein Hintern schmerzte schon seit ein paar Kilometern immer heftiger und ich wusste gar nicht mehr, wie ich mich hinsetzen soll. Im Stehen zu fahren war auch keine Option, da es noch anstrengender gewesen wäre. Ich biss die Zähne zusammen und quälte mich weiter. Spaß hatte ich dabei nicht mehr, aber meinen Willen würde ich nicht brechen lassen.

Als ich endlich zuhause angekommen war (ich hätte kurz vor dem Ziel beinahe bei einer läppischen Straßenunterführung geschoben), fühlte sich mein Gesäß an, als wäre ich stundenlang mit einem Rohrstock durchgeprügelt worden. Dieses Gefühl würde mich die nächsten Tage noch begleiten…

Abschließend bleibt die Erkenntnis, dass ich wahrend der Pandemie zu einem Fahrrad-Waschlappen verkommen bin. Ich hatte zwar Kraft und Muskulatur aufgebaut, aber das half mir an diesem Tag herzlich wenig. Ich habe mir fest vorgenommen, nun wieder regelmäßiger Touren zu fahren, allein schon, um mich an das Sitzen im Sattel zu gewöhnen.

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Eine Antwort

  1. Thomas sagt:

    Und genau das macht es doch aus. ;-) Starke Leistung nach so langer Zeit. Ein Waschlappen hätte das Taxi genommen, oder das E-Bike :-P Weiter so, die Form ist bald wieder da.

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