Alpencross 2019 Tag 5

Etappe 10: Bindelweghütte – Col dei Rossi – Canazei – Pozza di Fassa – Predazzo
Länge: 47 km
Gesamtanstieg: 250 Hm
Gesamtabstieg: 2530 Hm


Nach einem Bauernfrühstück brachen wir auf, kurz nachdem die Sonne hinter den Berggipfeln hervorgekrochen kam. Ab hier war der Weg breiter und etwas besser zu befahren, zumal außer uns kein Mensch unterwegs war. Das Zweieinhalb Kilometer weiter erreichten wir den Col dei Rossi (2340 m). Hier im Einzugsgebiet von Canazei waren zahlreiche Mountainbike-Trails angelegt. Ohne Helm wollte ich es nicht so krachen lassen, dennoch erlebten wir eine schnelle und spaßige Abfahrt auf dem „DoubleU-Trail“.

Der angelegte Trail zog sich zunächst in Schleifen über die Almwiesen und führte weiter unten in den Wald hinein. Dort gab es Wurzeln und Steine und jede Menge Fahrspaß, bevor uns die Downhillstrecke in Canazei wieder entließ. Es war erst 9 Uhr und ich machte mich gleich auf Shopping-Tour, um in einem der vielen Bike-Shops einen geeigneten Helm zu finden. Fullface-Helme waren jedoch dünn gesät, doch in einem Fahrradladen der auch Ausrüstung verlieh, konnte ich einen gebrachten Fullface-Helm erwerben. Ein recht guter Helm, doch schon ziemlich abgenutzt und deshalb mit 90 EUR etwas überteuert, aber ich wollte nicht weiter ohne Helm fahren. Ich sah mich leider nicht in der Ausgangslage um nachzuverhandeln.

Wieder ordentlich ausgestattet hatte ich große Lust, noch einmal hoch zu fahren und ein paar weitere Trails zu testen. Gesagt, getan. Wir kauften uns Tickets zum Col dei Rossi und entschieden uns für eine Abfahrt, die mit „Zacan-Trail“ beschildert war.

Dieser endet 200 Hm weiter unten an einem kleinen See, quert die Straße und mündet in einen Waldtrail mit dem Namen „Glühwein-Trail“.

Als wir zum zweiten Mal unten in Canazei ankamen, hatten wir insgesamt etwa 2000 Hm Downhill-Bikespaß erlebt. Nun galt es, den Rest der Tagesetappe zu fahren. Knapp 30 km radleten wir entspannt auf leicht abfallenden Rad- und Forstwegen entlang des Avisio-Flusses über Forno (Mittagspause in der Pizzeria) und Stalimen (Talstation unserer nächsten Seilbahn) bis Predazzo.

In Predazzo endete unsere Etappe, die reinen Spaß- und Downhillcharakter hatte. Wir fanden ein Hotel, das von auffallend vielen Senioren bewohnt war. Es folgte ein ausgedehnter Aufenthalt im „Wellness-Bereich“, der nichts anderes war als ein umgebauter Kellerraum mit Dusche, Mini-Sauna und Whirlpool. Entspannend waren die 2 Stunden trotzdem. Die prüden italienischen Regeln („Indossa costume“) wurden ignoriert, das „Kostüm“ abgelegt und das Pärchen im Whirlpool, das sich bei eher freizügigen Absichten gestört fühlte, suchte daraufhin das Weite.

Das Abendessen – ein südtiroler Menü – war eine positive Überraschung und sehr schmackhaft. Besonders die handgemachten Ravioli waren der Wahnsinn und ich bekam sogar Nachschlag! Danach spazierten wir in den Wegwerf-Hotel-Badelatschen durch die Innenstadt, um einen Eis-Dealer heimzusuchen.

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