Alpencross 2017 Tag 6

Etappe 6: Auer – Mezzolombardo – Santel – Meriz – Molveno – San Lorenzo
Länge: 61 km
Gesamtanstieg: 550 Hm
Gesamtabstieg: 1280 Hm


Nun lagen wir wieder korrekt im Zeitplan und konnten auf unserer geplanten Route fortfahren. Das Frühstückbuffet im Hotel wurde von uns deutlich erleichtert, bevor wir unsere Fahrräder aus dem verschlossenen Unterstand holten und uns wieder in die Sättel schwangen. Mein Junge regeneriert unheimlich schnell, die Anstrengungen des Vortages waren ihm nicht mehr anzumerken. Wahrscheinlich ist das in dem Alter normal. (Seufz!) Noch rund 20 km mussten wir am Etschtalradweg zurücklegen, bis wir in San Michele ankamen. Zahlreiche Reiseradler und Rennradfahrer waren heute auf der Via Claudia unterwegs. Die Strecke ist jedoch angenehm und zügig zu fahren.

In San Michele verließen wir den beliebten Radweg und fuhren zwischen Weinanbaugebieten hindurch bis Mezzolombardo. Am Bahnhof fanden wir die passende Bushaltestelle, denn wir wollten uns bis Santel transportieren lassen. Am Bahnhofsschalter erhielt ich die Tickets für uns und die Räder und war sehr erleichtert, dass diesmal eine Fahrradmitnahme auf offiziell möglich war. Allerdings passen nur zwei Fahrräder in den Bus. Für den Fall, dass es nicht geklappt hätte, hatte ich schon eine Alternative geplant, nämlich auf dem Via Claudia Radweg weiter bis Zambana, dann in westlicher Richtung über Zambana Vecchia den Berg hoch bis Santel radeln. Doch glücklicherweise konnten wir uns die 850 Höhenmeter sparen.

In Santel gibt es einen recht interessanten Bikepark. Bei der Fahrt mit dem Sessellift hoch nach Meriz sahen wir unter uns die Downhillstrecken mit Anliegern und Northshores und interessanten Waldtrails, die hier angelegt waren. Schade, dass wir nicht genug Zeit hatten, um hier ein paar actionreiche Abfahrten mitzunehmen. Stattdessen nutzten wir nur eine Bergfahrt und nahmen den Waldweg nach Westen in Richtung Andalo.

Nach ein paar hundert Metern landeten wir wider Erwarten trotzdem auf einer höchst interessanten Downhillstrecke, nämlich im oberen Bereich auf der so genannte Giada Line, die weiter unten in den Ribs Trail übergeht. Die Abfahrt war nicht ganz ohne, es ging über steile Wurzelteppiche und Felspassagen durch den Wald. Ein Riesenspaß für meinen Sohn und natürlich auch für mich! Die Geländestruktur der Trails erinnerte mich zunehmend an den Gardasee.

Bald kamen wir bei der Maso Monech in Andalo heraus, flitzten noch schnell eine Skipiste hinunter zum Laghet-Lift und dann ging es auf einem flowigen Wanderweg nur noch bergab bis Molveno.

Molveno ist ein beliebter italienischer Ferienort. Entsprechend voll war es hier im August. Eigentlich wären wir gerne in den See gesprungen, aber in dem Moment war es bewölkt, frisch und ziemlich windig und wir verzichteten darauf. Wir fuhren ein Stück am Kiesstrand entlang und dann auf den Radweg, der am See entlang führt. Je weiter wir nach Süden kamen und uns von Molveno entfernten, desto weniger Menschen trafen wir. Schließlich kam auch die Sonne wieder heraus und wir hatten vom Uferweg aus, der hoch über dem See verlief, einen wunderschönen Blick auf das türkise Wasser.

Die Fahrt am Seeufer entlang enthält einige Steigungen, doch wir lagen gut in der Zeit. Nach dem Molveno-See geht es auf einer ausgeschilderten Radroute bergab nach Moline. Hier tauschten wir die Fahrräder, damit mein Junge auch einmal das Fahrgefühl eines Fullys kennenlernt. Mit dem Sattel ganz unten konnte er damit gut fahren, auch wenn das Bike für ihn natürlich noch viel zu groß war. Er war so begeistert vom Fahrgefühl, dass ich einige Überzeugungskraft aufbringen musste, um mein Fahrrad wieder zurückzubekommen. :)

Moline ist ein idyllisches Dorf abseits von Verkehr und Massentourismus. Eine holprig gepflasterte Straße führt dort hinunter. Danach geht es auf Asphalt bergauf nach San Lorenzo in Banale. Knapp 200 Höhenmeter mussten wir noch bei brütender Hitze bis zu unserem Ziel zurücklegen.

Nach einem letzten steilen Anstieg kamen wir schließlich in San Lorenzo an, wo ich ein Zimmer in einem Hotel reserviert hatte. Dort musste zuerst noch der defekte Duschkopf getauscht werden, bevor wir endlich Schweiß und Staub abwaschen und entspannt den Abend ausklingen lassen konnten.

Die besten Erlebnisse vom vorletzten Reisetag waren:

  • Der Bikepark Santel (hier wären wir gerne ein paar Abfahrten mehr gefahren)
  • Der türkisblaue Molveno-See (schade, dass es mit dem Baden nicht geklappt hat)
  • Lemon Soda (gibt es bei uns nicht und trinkt mein Sohn im Urlaub sehr gerne)

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