Neue Müsliriegel-Variante

Über die letzten Jahre hatte ich genug Gelegenheit, mein Müsliriegelrezept zu variieren, anzupassen und damit zu experimentieren. Überhaupt werden bei mir die Müsliriegel jedesmal anders. Das tolle daran ist, dass man das Rezept je nach Lust, Laune und Geschmack fast unbegrenzt abwandeln kann. Sogar herzhaft-scharfe Müsliriegel mit Käse habe ich schon einmal zubereitet.

Mein aktuelles Lieblingsrezept möchte ich hier kurz beschreiben. Diese Riegel sind unheimlich wertvoll und gesund und spenden eine Menge Energie. Ich habe ein paar Punkte in meinem Standardrezept verändert und ich will kurz erläutern, weshalb.

Zutaten für ein Backblech Müsliriegel:

  • 300 ml Rapsöl (verwende ich inzwischen lieber als Butter, weil es gesünder ist und länger hält)
  • 250 g Honig (reduzierte Honigmenge, dafür gleiche ich mit Stevia aus, um die gewünschte Süße zu erhalten)
  • 300 ml Wasser (das Wasser ist nötig, damit das Mehl abbinden kann und Amaranth sowie Leinsamen etwas quellen können)
  • 200 g feine Haferflocken
  • 100 g Dinkelvollkornmehl (hilft der Konsistenz)
  • 100 g Amaranth (verleiht meiner Meinung nach den Müsliriegeln einen sehr guten Geschmack und einen etwas körnigen Biss)
  • 100 g Leinsamen, geschrotet (äußerst gesund, vitaminreich und nahrhaft)
  • 500 g gemahlene Nüsse (Beliebige Nussorten, je nach Geschmack. Ich mag das herbe Aroma von Walnüssen. Mandeln sind auch sehr gut.)
  • 400 g Rosinen / Cranberries (Cranberries geben einen leicht säuerlichen Geschmack, was mir sehr gut gefällt)
  • 100 g Sesam (für das typische Sesam-Aroma)
  • 100 g Kokosraspel (optional)
  • 1-2 TL Steviosid (Als Zucker/Honig-Ersatz. Hier auf die richtige Dosierung achten! Zu viel Stevia kann einen auffälligen Beigeschmack verursachen.)
  • 2 Prisen Salz
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Auswahl an Müsliriegel-Zutaten

Die Nüsse werden fein gemahlen, die Rosinen und Cranberries fein gehäckselt. Fein zerkleinerte Zutaten verbessern die Konsistenz der Müsliriegel, sie zerbröseln dann nicht so schnell. Da die getrockneten Beeren die Küchenmaschine verkleben und sich so nicht richtig häckseln lassen, gebe ich sie zusammen mit den Nüssen in den Häcksler. Dann funktioniert das Zerkleinern einwandfrei, ohne dass man alles mit der Hand schneiden muss.

Öl und Honig werden in einem großen Topf auf niedriger Stufe sanft erwärmt. Dabei rührt man die Flüssigkeit so lange, bis sich der Honig aufgelöst hat. Die Herdplatte kann nun ausgeschaltet werden. Zuerst Haferflocken und Vollkornmehl hinzugeben und gründlich verrühren, bis eine gleichmäßige Masse entsteht. Danach kommen alle anderen Zutaten hinzu, alles wird ausgiebig vermischt, sodass man einen homogenen zähen Teig erhält. Das Mehl sollte eingestreut und klumpenfrei verrührt werden. Am Schluss fügt man das Wasser hinzu, das nur dazu dient, dass sich alle Zutaten besser miteinander verbinden. Man kann es auch weglassen, wenn man will (beim Backen verdunstet es sowieso).

Anmerkung: Ich möchte den Zuckeranteil der Riegel auf einem vernünftigen Niveau halten. Ein halbes Glas Honig ist dafür absolut ausreichend. Ich verwende zusätzlich Stevia (genauer gesagt Steviosid, ein pflanzlicher Zuckerersatzstoff, der kalorienfrei und karieshemmend ist) und verzichte auf Schokolade. Wenn ich Müsliriegel mit Schokoladenaroma möchte, füge ich Kakaopulver und etwas mehr Stevia hinzu.

Die Masse wird dann gleichmäßig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilt. Das Ganze drückt man von oben ebenfalls mit einem Backpapier fest und gleichmäßig platt, sodass man eine glatte ebene Teigplatte erhält. Man sollte bereits jetzt den Teig in Riegelgröße einschneiden, dann fällt es nach dem Backen leichter, ihn zu zerteilen. Mit einem Pizzaschneider geht das am einfachsten. Besonders Leinsamen und Amaranth, aber auch das Vollkornmehl müssen sich vollsaugen und verbinden, deshalb lässt man das Backblech eine halbe Stunde lang stehen.

Das Blech kommt bei ca. 140 °C in den Backofen (ein Vorheizen ist nicht notwendig). Die Müsliriegel werden ca. 40 Minuten lang gebacken. Dann schaltet man den Backofen aus und lässt die Riegel noch in der Nachhitze im Ofen, während man die Ofentür einen Spalt breit öffnet. So kann noch Feuchtigkeit entweichen und der Teig wird trockener. Wenn man die Riegel eher saftig möchte, nimmt man sie sofort nach der Backzeit aus dem Ofen.

Nach dem Abkühlen schneidet man die Müsliriegel aus und sortiert sie in eine Dose. Die fertigen Riegel bewahre ich im Kühlschrank auf, wo sie mindestens einen Monat lang haltbar sind. Meistens werden sie jedoch schon viel schneller verbraucht. Für eine Tour wickle ich die Riegel einzeln in kleine Stückchen Frischhaltefolie. Alufolie vermeide ich, da die Säure in den Riegeln Aluminiumionen löst, die nach aktuellen Erkenntnissen als gesundheitsschädlich gelten. Die Riegel sind auch ungekühlt sehr gut haltbar. Je trockener sie sind, desto länger halten sie. Im Rucksack sind sie trotz Hitze während einer zweiwöchigen Alpencross-Tour ohne Kühlung nicht schlecht geworden. (Ich behaupte, dass die Riegel aufgrund der Zutaten auch viel länger ungekühlt halten, wenn sie ordentlich getrocknet wurden, möchte hierzu aber keine Garantie abgeben.)

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5 Antworten

  1. Chris sagt:

    Bin echter Fan deiner Müsliriegel und backe sie schon seit mehreren Jahren. Vielen Dank für das tolle Rezept.

  2. Volker sagt:

    Have you ever considered adding ground tumeric roots and ground dried avocado seeds to your spicy Muesli bars? Both extremely healthy antioxidant and excellent for preventing inflammation.

  3. Julia sagt:

    Ist der Amaranth nicht gepufft? Ich hab noch nie Amaranth verwendet und auf dem Foto ist die ungepuffte Variante – muss die vorher verarbeitet werden?

    • Gletschersau sagt:

      Hallo Julia, ich habe den Amaranth im Rohzustand verwendet. Man beißt dann auf die Körner. Wenn das stört, kann man ihn natürlich auch puffen oder gepufft kaufen. Wenn du in München wärst, könntest mal einen probieren.

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