Isartrails – Geschüttelt, nicht gerührt

Gestern startete ich mit dem alten Mountainbike an der Marienklausenbrücke zu einer 65 km langen spontanen Tour. Zunächst ging es durch den Perlacher Forst bis zur Kugler Alm, dann durch das Gleißental bis zum Deininger Weiher. Kurz danach verließ ich den Wald und meine Hausrunde führte mich über Felder von Egling nach Neufahrn und weiter Richtung Isar. Nach einem völlig zugewachsenen Wald- und Wiesen-Downhill erreichte ich schließlich den Scheitelpunkt mit der Parkbank, die wohl irgendwann in den kommenden Jahren der Isar zum Opfer fallen wird. Hier legte ich eine kurze Pause ein, die aber nicht lange dauerte, da mich die Stechmücken als willkommene Zwischenmahlzeit auserkoren hatten.

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Die Trails entlang des Ufers befinden sich seit der Renaturierung der Isar im stetigen Wandel. Wege, die ich vor fünf Jahren noch gefahren bin, sind in den Fluten des Gebirgsflusses verschwunden, während woanders neue Kiesbänke zum Vorschein kommen. Ich fahre diese Tour mindestens zweimal im Jahr, und ich glaube ich habe noch nie zweimal die gleiche Strecke benutzt.

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Unzählige Wurzeln, Kehren, Senken und Balanceaktionen später passierte ich zuerst Puppling, wo etliche Schlauchbootfahrer ihr Gefährt zu Wasser ließen. Auf weiteren sieben Kilometern ließ ich mich auf schmalen, teilweise zugewachsenen Pfaden durchschütteln und passierte das Ickinger Wehr. Die Trailorgie setzte sich fort bis zur Grünwalder Brücke, dann folgten steinige Wege mit vielen Steigungen und Gefällen, wo ich nochmal meine Ausdauer auf die Probe stellen konnte. Druckvoll düste ich über Schotter und Waldwege bis zur Großhesseloher Brücke. Hier zweigte ich ab und nahm den direkten Weg nach Hause, wo ein kühles Starkbier auf mich wartete.

Ich scheine mich langsam an das neue alte Bike zu gewöhnen. Alles eine Frage der Abhärtung? Jedenfalls habe ich für die Tour gerade mal 4 Stunden gebraucht; füher war dies für mich immer eine Tagestour gewesen. Der Steuersatz war hinterher wieder etwas locker, ansonsten hat das alte Peugeot-Bike tadellos seine Arbeit verrichtet und mich nicht im Stich gelassen. Ich werde mir aber überlegen, die Pedalriemen loszuwerden. Besonders bei Selbstauslöserfotos ist man grundsätzlich zu langsam, wenn man die Füße erst in die Riemen einfädeln muss.

Ich bin noch nicht sicher, ob ich mit dem Bike vor meinem Alpencross tatsächlich in den Bergen fahren soll. Immerhin genügt es, wenn ich mir die Schinderei während der Überquerung zum Gardasee zumute. Warum soll ich mich vorher schon quälen? Und den Härtetest hat das Bike auf den letzten beiden Touren auf jeden Fall bestanden.

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