Gletschersau Hell Week – Fazit und Ausblick

Fazit

Besonders „höllisch“ war die Gletschersau Höllenwoche gar nicht. Sie war eine Woche des Verzichts, die mir körperlich und gesundheitlich sehr gut getan hat. Ich fühle mich wesentlich leichter, wohler und gesünder. Die vorübergehende starke Einschränkung bei der Nahrung hat mir eigentlich keine Probleme bereitet, was mich ehrlich gesagt überrascht. Ich habe mit einem viel stärkeren Hungergefühl und Heißhungerattacken gerechnet.

Dass es durch die fast kohlenhydratfreie und vollständig zuckerfreie Ernährung nach ein paar Tagen zu spürbaren Einschränkungen in der körperlichen Leistungsfähigkeit gekommen ist, war zu erwarten. Genau diesen Punkt wollte ich erreichen. Einerseits, um zu erfahren, wie mein Körper auf Nahrungsmangel reagiert. Andererseits, um den Fettstoffwechsel zu testen und anzukurbeln. Ganz wichtig dabei ist, dass man auf die Signale des Körpers hört und richtig darauf reagiert, um keine Schäden anzurichten. Nach dem Einbruch beim Joggen an Tag 3 habe ich mit Vollkornbrot und Obst gegengesteuert, das hat geholfen.

Diese intensive Woche hat zu einem Gewichtsverlust von 2 Kilo geführt. Damit der Anfangserfolg nicht gleich wieder zunichte gemacht wird, muss die Ernährung vorsichtig an das für einen Sportler sinnvolle Niveau herangeführt werden. Das Ziel ist nämlich, Muskulatur aufzubauen und gleichzeitig Fett abzubauen. In den kommenden Wochen wird es also wieder deutlich mehr Eiweiß geben, außerdem gesunde Kohlenhydrate. Der Schwerpunkt liegt ansonsten auf Salat, Gemüse und Obst. Zucker und Alkohol sind nach wie vor tabu, ebenso wie „schlechte“ Kohlenhydrate wie z.B. Weißmehl.

Hier der Ablauf der Hell Week im Detail:

Tag 1 (Montag):

Gewicht: 77,9 kg
Ernährung: Den ganzen Tag Wasser getrunken. Mittags eine Portion Salat gegessen. Abends einen Frucht-Smoothie.
Sport: 30 km Radfahren. Eine halbe Stunde intensives Krafttraining. 6 km Joggen.
Bemerkung: Es war den ganzen Tag kein richtiges Hungergefühl da. Das hätte ich nicht erwartet. Sport hat ohne Einschränkungen funktioniert, fühle mich fit.

Tag 2 (Dienstag):

Gewicht: 77,1 kg
Ernährung: Mittags ein Salat mit Ei. Nachmittags ein Apfel. Abends eine Handvoll Trauben. Wie am Vortag nur Wasser getrunken.
Sport: 30 km Radfahren. Muskelkater in den Oberschenkeln vom Joggen.
Bemerkung: Immer noch kein Hungergefühl tagsüber. Abends Appetit auf Kohlenhydrate, der aber überwunden werden konnte. Ansonsten habe ich keinerlei Einschränkungen gemerkt.

Tag 3 (Mittwoch):

Gewicht: 76,8 kg
Ernährung: Mittags eine Scheibe Dinkelvollkornbrot mit Käse und Salat. Abends ein Roggenvollkornbrot mit Käse und Salat und ein Apfel. Wasser als Getränk.
Sport: 10 km Radfahren. 7 km Joggen. Immer noch Muskelkater in den Oberschenkeln.
Bemerkung: Morgens ein pelziges Gefühl auf der Zunge. Das Hungergefühl hält sich immer noch in Grenzen. Überraschenderweise keine Heißhunger-Attacken. Nach 6 km joggen leichtes Schwindelgefühl und Beine wie Gummi. Ich musste den letzten Kilometer gehen. Der Akku ist nun vollkommen leer. Ich muss abends etwas Nahrung zuführen, um weiter Sport treiben zu können. Das geplante Kampfsport-Training fiel deshalb aus. Genau das war der Effekt, den ich erreichen wollte: Das körperliche Limit.

Tag 4 (Donnerstag):

Gewicht: 76,4 kg
Ernährung: Früh eine Scheibe Roggenvollkornbrot mit Käse, Salat und einem Ei. Nachmittags ein Schälchen Gemüse mit Schafskäse. Wieder nur Wasser.
Sport: Keiner.
Bemerkung: Fühle mich gut und leicht, den Gewichtsverlust spüre ich jetzt schon auf positive Weise! Großen Hunger habe ich immer noch nicht. Es ist erstaunlich, wie gut ich mit der geringen Nahrungszufuhr zurechtkomme. Aus Zeitmangel konnte ich leider keinen Sport treiben.

Tag 5 (Freitag):

Gewicht: 75,9 kg
Ernährung: Mittags eine Portion Salat mit Eiern. Getränk des Tages: Wasser.
Sport: 30 km Radfahren. 30 Minuten Krafttraining.
Bemerkung: Natürlich merke ich inzwischen den Kohlenhydratmangel, wenn ich Sport treibe. Die Spritzigkeit und Ausdauer leiden etwas. Ich versuche, zumindest Mineralstoffe und Eiweiß zuzuführen. Eiweiß z.B. durch Bohnen im Salat und Ei.

Tag 6 (Samstag):

Gewicht: 75,7 kg
Ernährung: Drei Semmeln mit Käse und Salat. Wasser.
Sport: Keiner.
Bemerkung: Habe etwas zu viel gegessen. Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse oder Veränderungen.

Tag 7 (Sonntag):

Gewicht: 75,9 kg
Ernährung: Gemüseteller, zwei Vollkornbrote mit Käse. Und wieder Wasser.
Sport: Keiner.
Bemerkung: Ich fühle mich top! Leider hatte ich keine Zeit für Sport am Wochenende. Das Gewicht ist wieder etwas nach oben gegangen, ist aber logisch: Der Körper speichert nun alles was er bekommen kann. Wichtig ist nun zum Ende der Hell Week, die vernünftige Ernährung fortzusetzen. Der Gewichtstrend wird dann langfristig wieder langsam nach unten gehen.

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