Alpencross 2011 – Resümee

Meine diesjährige Transalp war wieder einmal ein tolles Erlebnis gewesen. Es gab weder Pannen noch Verletzungen. Verloren habe ich lediglich meine Fahrradhandschuhe und mein Ciabatta, wovon ich besonders letzteres vermisst habe. Ansonsten schien mein Unternehmen diesmal unter einem schlechten Stern zu stehen. Ein verregneter, kalter, herbstlicher Sommer war mein erstes Problem. Als ich endlich aufgebrochen bin, war das Wetter zwar halbwegs stabil, aber dennoch sehr kühl. Die Temperaturen lagen die ersten fünf Tage eher unter 20°C und nachts zwischen 0 und 5°C. Eine Gewitterfront hatte mich am vierten Tag an einer Passüberquerung gehindert und meine Route komplett über den Haufen geworfen.

Jaja, die Route. Ein Thema für sich… Wie man hier nachlesen kann, hatte ich den Anspruch, dieses Mal eine besonders ausgefallene und anspruchsvolle Route zu wählen. Die Routenwahl an sich war auch gar nicht schlecht, jedoch kristallisierte sich bereits am ersten Tag meiner Alpenüberquerung heraus, dass sie in der geplanten Zeit von 8 Tagen niemals zu schaffen ist. Ich hätte stattdessen mindestens 12 Tage benötigt. Es ist nämlich ein Riesenunterschied, ob man 1500 Höhenmeter auf einer Passstraße hochfährt, auf einem Karrenweg radelt, schiebt oder trägt. Und bei fast allen meiner gewählten Pässe (Große Steinscharte, Almajurjoch, Seßladjoch, Masnerjoch, Tscheyer Schartl, Planeiler Schartl, Madritschjoch, Sallentjoch, plus drei Pässe in der Brenta) wäre hauptsächlich Tragen und manchmal Schieben angesagt. Unter solchen Umständen sollte man pro Pass jeweils einen ganzen Tag einplanen. Allein für die Querung der Steinscharte hatte ich fast 9 Stunden gebraucht (davon 5 Stunden tragen), für das Almajurjoch 8 Stunden (3 Stunden schieben, 3 Stunden tragen). Diese Erkenntnisse werden natürlich in die Planung meiner nächsten Alpenüberquerung mit einfließen.

Quer durch die Brenta würde ich auch kein zweites Mal fahren. Zwar ist die Gegend landschaftlich beeindruckend, aber weder ist dort Mountainbiken erlaubt, noch sind die Wege dafür geeignet. Es war einen Versuch wert, schreit aber nicht nach Wiederholung.

Meine Ausrüstung war top, hier gab es weder Mängel noch Fehler. Alles war optimal auf das Vorhaben abgestimmt. Der Ortlieb-Rucksack hat diesmal bei einer 5-stündigen Fahrt durch Starkregen seine Wasserdichtigkeit erfolgreich unter Beweis stellen können. Allein umfangreicheres Kartenmaterial wäre nützlich gewesen, was aber auch an meiner etwas unrealistischen Planung lag. Ach ja, das Dörrfleisch ziehe ich eindeutig den Müsliriegeln vor.

Ab sofort ist ein ausführlicher Reisebericht mit Fotos online. Das ca. 30-minütige Dokumentationsvideo ist in Arbeit und wird noch etwas brauchen.

blog_2011_08_24

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