Blauberge

Kurzfristig habe ich mich zu einer Wochenendtour in die Blauberge entschieden, um eine neue Route zu testen, die ich mir anhand von Wanderkarten zusammengestellt hatte. Ich wurde von Martin begleitet, der sich als ein idealer Bikepartner herausstellte: Wir sind fahrtechnisch auf dem gleichen Niveau, denn auch er fährt die unmöglichsten Trails bergauf und meistert schwierigste S3-Trails bergab mit Bravour. Außerdem ist er unkompliziert und hat sogar mit dem frühen Aufstehen kein Problem.

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Was in den ersten Stunden eher eine langweilige Forststraßentour zu werden schien, entwickelte sich am Nachmittag aufgrund meiner experimentellen Routenplanung unerwartet zu einer äußerst anspruchsvollen und ziemlich kranken Trailorgie. Fast eineinhalb Stunden lang kämpften wir uns über einen sehr steilen verblockten Felstrail mit hohen Stufen und engen Kehren talwärts. Das Niveau des Trails war fast konstant auf S3, stellenweise S4. Die vielen Wandersleute beobachteten gespannt, wie wir uns auf diesem schon zu Fuß anspruchsvollen Steig langsam ins Tal zirkelten. Da wir uns Wanderern gegenüber immer sehr höflich und rücksichtsvoll verhielten, haben wir keinerlei Beschwerden geerntet, allenfalls das eine oder andere ungläubige Kopfschütteln. Das Biken auf diesem Niveau, wo man sich nur unter vollster Konzentration und perfekter Balance und Gewichtsverlagerung den Berg hinunter tastet, wo Fahrfehler sofort hart bestraft werden, wo man an die Grenzen von Material und Körper geht, sind für mich die absoluten Highlights des Mountain Biking. Auf dem ganzen Weg hatte ich ein Dauergrinsen im Gesicht, das selbst am Abend noch nicht verschwunden war. Ich nenne es das „S3-Trailface“.

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